Flüchtlinge:Rechtsextreme in Seenot

Eine humanitäre Organisation kommt den Identitären zu Hilfe, welche Migranten und Flüchtlingsretter als Gegner sehen. Unterdessen unterschreibt eine weitere NGO den umstrittenen Kodex der Regierung in Rom.

Ein Schiff rechtsextremer Aktivisten, die Flüchtlinge an der Überfahrt nach Europa hindern wollen, ist nach Angaben der deutschen Organisation Sea-Eye vor Libyen in Seenot geraten. Die C-Star der Identitären Bewegung sei durch einen Maschinenschaden manövrierunfähig, teilte die Organisation am Freitag mit und berief sich dabei auf einen Sprecher der EU-Marine-Mission "Sophia". Die Rechtsextremen, die in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet werden, machen seit mehreren Wochen im Mittelmeer Druck auf Flüchtlings-Retter, denen sie "Menschenhandel" vorwerfen. Unterdessen hat "SOS Mediterranee" als fünfte Hilfsorganisation den Verhaltenskodex der italienischen Regierung für private Seenotretter unterzeichnet. Das teilte das Innenministerium in Rom am Freitag mit. Mehrere Hilfsorganisationen lehnen dagegen die Selbstverpflichtung ab, die sieht unter anderem Polizeipräsenz an Bord, Offenlegung der Finanzierung und strengere Regeln für die Bergungsoperationen vorsieht .Gegen die deutsche Organisation "Jugend Rettet" ermittelt die Staatsanwaltschaft Trapani wegen möglicher Beihilfe zu illegaler Einwanderung.

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