Flüchtlinge im Mittelmeer:Kreuzzug gegen die Gleichgültigkeit

Forensic anthropologist Cristina Cattaneo, director of the Laboratory of Anthropology and Forensic Odontology at the University of Milan, sits among artifacts, replicas and tools in her office.

"Das Labor ist ein einziges Chaos": Cristina Cattaneo in ihren Räumen an der Universität Mailand.

(Foto: Fabio Bucciarelli/NYT/Redux/laif)

Die Forensikerin Cristina Cattaneo will den Toten aus dem Meer wenigstens ihre Namen und damit ihre Würde geben. Dazu fehlt der Professorin das nötige Geld.

Von Oliver Meiler

Eine aufgetaute Leiche riecht wie kaltes, verfallenes Fleisch. "Man muss es ertragen können", sagt Cristina Cattaneo, "haben Sie einen starken Magen?" Es ist früher Morgen in Mailand, draußen regnet es auf endlich grüne Bäume. Im Keller der Universität, über der Eingangstür zu Cattaneos Labor für Gerichtsmedizin, hängt eine Tafel mit der Aufschrift "Welcome to Paradise". Die Ironie hilft wohl bei der täglichen Arbeit am kalten Fleisch, an den Knochen, der welkenden Haut, den intakten Zähnen.

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