Flüchtiger irakischer Vizepräsident:Interpol erlässt Haftbefehl gegen al-Haschemi

Die internationale Polizeiorganisation Interpol fahndet weltweit nach dem flüchtigen irakischen Vizepräsidenten Tarik al-Haschemi. Ihm wird vorgeworfen, eine Todesschwadron finanziert zu haben, die Richter und Beamte ermordet haben soll. Zuletzt wurde al-Haschemi am vergangenen Freitag in Istanbul gesehen.

Interpol fahndet weltweit nach dem flüchtigen irakischen Vize-Präsidenten Tarik al-Haschemi. Die im französischen Lyon ansässige internationale Polizeibehörde forderte ihre 190 Mitgliedsländer an diesem Dienstag zur Festnahme des Politikers auf. Damit kam Interpol einem Antrag der irakischen Behörden nach, die al-Haschemi wegen Mordverdachts suchen. Dem Vizepräsidenten wird vorgeworfen, eine Todesschwadron finanziert zu haben, die eine Reihe von Richtern und Beamten ermordet haben soll.

Al-Haschemi wird seit vergangener Woche in Bagdad in Abwesenheit der Prozess gemacht. Er selbst weist die Vorwürfe als politisch motiviert zurück. Der sunnitische Politiker war im Dezember in die autonomen Kurdengebiete im Norden des Irak geflohen, nachdem der schiitische Ministerpräsident Nuri al-Maliki gegen ihn Haftbefehl erlassen hatte. Der Haftbefehl verschärfte den innenpolitischen Machtkampf zwischen Sunniten und Schiiten im Irak kurz nach dem Abzug der US-Truppen und löste eine politische Krise aus.

Al-Haschemi war zuletzt am vergangenen Freitag in Istanbul gesehen worden. Ob er sich noch immer in der Türkei aufhält, ist unklar.

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