Festnahmen in Österreich:Polizei geht gegen mutmaßliche Terror-Unterstützer vor

  • Mit einer groß angelegten Razzia geht die österreichische Polizei Medienberichten zufolge gegen mutmaßliche Islamisten vor.
  • In Wien, Graz und in Linz wurden Wohnungen und Gebetsräume durchsucht, 13 mutmaßliche Unterstützer der IS-Terrormiliz wurden festgenommen.
  • Die mutmaßlichen Islamisten sollen junge Muslime für Kampfhandlungen in Syrien rekrutiert haben.

Großrazzia gegen mutmaßliche Dschihadisten-Unterstützer in Österreich

Die österreichische Polizei hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft Graz bei einer überregionalen Razzia 13 mutmaßliche Unterstützer der Terrormiliz "Islamischer Staat" festgenommen. In Wien, Graz und in Linz seien Wohnungen und Gebetsräume durchsucht worden. Medienberichten zufolge waren etwa 500 Polizisten im Einsatz. Unter anderem seien terroristisches Propagandamaterial, elektronische Datenträger und Bargeld beschlagnahmt und 16 Personen vernommen worden.

Hassprediger aus Bosnien im Visier der Ermittler

Die Aktion richtete sich der österreichischen Nachrichtenagentur APA zufolge vor allem gegen einen "Hassprediger" aus Bosnien. Sie habe um vier Uhr morgens begonnen. Grundlage seien Ermittlungsergebnisse des Verfassungsschutzes gewesen. Demnach würden die Festgenommenen der Mitgliedschaft in terroristischen Vereinigungen verdächtigt. Sie sollen junge Muslime radikalisiert und für den Bürgerkrieg in Syrien rekrutiert haben. Es handelt sich um einen der größten Einsätze des österreichischen Staatsschutzes, berichtet der Kurier.

Islamischer Staat kontrolliert weite Teile Syriens

In Syrien tobt seit mehr als drei Jahren ein Aufstand gegen Präsident Baschar al-Assad. Zudem hat der IS weite Teile des Landes sowie des benachbarten Irak unter ihre Kontrolle gebracht und ein Kalifat ausgerufen.

Der IS wird auch von Anhängern im westlichen Ausland unterstützt, die für die Gruppe Geld sammeln oder nach Syrien oder in den Irak reisen, um dort an der Seite der Islamisten zu kämpfen. Bislang sind nach offiziellen Angaben 3000 radikale Islamisten aus Europa in die Krisenregionen gereist. Aus Deutschland sind es etwa 550.

© SZ.de/AFP/Reuters/hai - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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