Von 2001 bis 2011: Mit 39 Jahren wurde Guido Westerwelle zum jüngsten Parteivorsitzenden der FDP gewählt. Zunächst inszenierte Westerwelle den politischen Liberalismus als Spaßerlebnis: Schon als Generalsekretär besuchte er den "Big Brother-Container". 2002 rief er das "Projekt 18" aus - den von Möllemann übernommenen Plan, die FDP zur Volkspartei zu machen. Um den Anspruch zu unterstreichen, ließ er sich zu Wahl 2002 zum ersten FDP-Kanzlerkandidaten küren. Allerdings blieb sie bei der Bundestagswahl mit 7,4 Prozent weit hinter ihren ehrgeizigen Zielen zurück. 2003 setzte Westerwelle außerdem die Möllemann-Affäre schwer zu. Bei den Bundestagswahlen 2005 fand sich die FDP in der Opposition wieder. 2009 schrieb Westerwelle mit einem Rekordergebnis für seine Partei Geschichte: Mit 14,6 Prozent führte er die FDP zurück an die Macht, Westerwelle übernahm das Amt des Außenministers und des Vizekanzlers. Doch mit dem Erfolg begann der Abstieg: "Mövenpick-Spenden", "Dekadenz"-Debatte" und das gekippte Steuersenkungsversprechen wurden negative Höhepunkte, die Partei verlor massiv bei Landtagswahlen, die FDP fürchtete um ihre Existenz. Im April 2011 verlor er den Vorsitz, nach der Wahlpleite 2013 sein Ministeramt. Westerwelle erlag am 18. März 2016 den Folgen seiner Krebserkrankung.