Innerparteilich schafft es Westerwelle, sich über den führungsschwachen Parteivorsitzenden Wolfgang Gerhardt hinwegzusetzen. Zunächst einigen sich beide, die Partei im Tandem zu führen. Schließlich gibt Gerhardt auf dem Bundesparteitag im Mai 2001 den Parteivorsitz ab.
Die Medien attestieren Westerwelle einen meisterhafen Schachzug in seiner Karriereplanung.
2002 rückt der "Alleskönner" und "Vermarkter des liberalen Zeitgeistes" (SZ) seinem Ziel ein Stück näher: Als Bundesvorsitzender wird er 2002 der erste Kanzlerkandidat der Geschichte der FDP.
Das "Projekt 18" wird ausgerufen, ein Projekt des inzwischen verstorbenen FDP-Politikers Jürgen Möllemann. Mit 18 Prozent der Stimmen bei den Bundestagswahlen als angepeilter Ziellinie, versucht Westerwelle, die FDP als Volkspartei zu etablieren.
Mai 2002: Guido Westerwelle, Bundesvorsitzender der FDP, zum Ende des Bundesparteitags der FDP im Mannheimer Congress Centrum nach seiner Wahl zum Kanzlerkandidaten, seine Hände mit einem Victory-Zeichen in die Höhe gereckt. Im Hintergrund stehen (v. l.) Birgit Homburger, Wolfgang Gerhardt, Walter Döring und Rainer Brüderle. Foto: dpa.