Fatale Folgen der Erderwärmung:Deutsche setzen neue UN-Klimaerklärung durch

Der Klimawandel bedroht den Weltfrieden - das ist der Kern einer von Deutschland vorgelegten Erklärung, auf die sich der UN-Sicherheitsrat geeinigt hat. Der Erklärung waren heftige Auseinandersetzungen vorausgegangen. Deutsche Diplomaten bewerten die Einigung als Durchbruch in der Klimapolitik.

Nach tagelangen heftigen Diskussionen hat sich der UN-Sicherheitsrat auf eine von Deutschland vorgelegte Erklärung zum Klimawandel geeinigt. In der sogenannten präsidentiellen Erklärung räumen die 15 Staaten des mächtigsten UN-Gremiums am Mittwochabend (Ortszeit) zum ersten Mal ein, dass die Erderwärmung eine Bedrohung des Weltfriedens sein kann.

UN debattieren Klimafolgen für den Weltfrieden

Der UN-Sicherheitsrat hat in einer präsidentiellen Erklärung die negativen Folgen der Erderwärmung für den Weltfrieden anerkannt. Die Stellungnahme fällt in eine Zeit, in der Millionen Menschen am Horn von Afrika von einer Dürreperiode bedroht werden.

(Foto: dpa)

"Der Weltsicherheitsrat ist besorgt, dass der Landverlust kleiner Inselstaaten durch einen Anstieg der Meeresspiegel sicherheitspolitische Konsequenzen haben könnte", hieß es in der Erklärung, der zähe Verhandlungen vorausgegangen waren.

Wegen des engen Zusammenhangs zwischen Klimawandel und internationalem Frieden enthielt das Papier auch eine Aufforderung an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, Klimaaspekte in seinen künftigen Berichten zu berücksichtigen.

Deutsche Diplomaten sprachen hinsichtlich der Einigung von einem Durchbruch. Die präsidentielle Erklärung ist keine Resolution und eigentlich nur eine Stellungnahme des Ratspräsidenten, ein Amt, das in diesem Monat der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig innehat. Weil auch sie aber unter den 15 Staaten abgestimmt wird, hat sie ein gewisses diplomatisches Gewicht.

Um die Formulierung war bis zuletzt gefeilscht worden. Insbesondere Russland und China hatten Einwände gegen den deutschen Vorschlag. Noch während der Sitzung liefen die Verhandlungen der Diplomaten im Hintergrund auf Hochtouren und der Ausgang galt lange als völlig offen.

Botschafter Wittig sagte am Rande der Sitzung: "Uns war wichtig, alle Mitglieder des Sicherheitsrates an Bord zu haben - und dafür sind wir ihnen sehr weit und geduldig entgegengekommen. Das hat sich letztlich ausgezahlt." Wichtig sei, dass die beiden zentralen Elemente des deutschen Textentwurfs - die Anerkennung der Bedrohung durch den Klimawandel und die Berichtspflicht des Generalsekretärs - erhalten werden konnten: "Jetzt ist es am Generalsekretär, diese Aufforderung in die Praxis umzusetzen."

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