Norwegen: Verheerende Anschläge:Als das Paradies zur Hölle wurde

Massaker auf einer norwegischen Ferieninsel: Ein Mann schießt in einem Jugendlager wild um sich, Jugendliche springen ins Wasser und versuchen an Land zu schwimmen. Kurz zuvor hat eine Bombenexplosion die Osloer Innenstadt verwüstet und die Menschen in Panik versetzt. Das Land steht unter Schock. Noch nie zuvor ist Norwegen von einem so schweren Terrorakt getroffen worden.

Die Bilder.

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Smoke billows from a 17-storey government building after a powerful explosion rocked central Oslo

Quelle: Reuters

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Ein ganzer Straßenzug wird verwüstet, blutüberströmte Menschen rennen über die Straßen, die Bürger sind in Panik: Die Explosion in der Osloer Innenstadt versetzt das Land in einen Schock. Kurz darauf schießt ein Mann in einem Jugendlager um sich. Nie zuvor ist Norwegen von einem so schweren Terrorakt getroffen worden.

Um 15:20 gibt es eine gewaltigen Knall. Fensterscheiben bersten, Gebäude wackeln, manche glauben zunächst an ein Erdbeben. Doch schnell ist klar: Eine gewaltige Bombe ist in der Osloer Innenstadt detoniert. Mindestens sieben Menschen werden getötet, Dutzende verletzt.

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Durch die Wucht der Explosion im Osloer Regierungsviertel wurde das Büro von Ministerpräsident Jens Stoltenberg schwer beschädigt; im nahe gelegenen Energieministerium brach ein Feuer aus. Die norwegische Nachrichtenagentur NTB berichtete, der Regierungschef sei nicht zu Schaden gekommen.

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Über der Innenstadt war am Freitagnachmittag eine Rauchsäule zu sehen.

Oslo bomb explosion

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Zahlreiche Verletzte, die sich in der Nähe des Unglücksorts aufhielten, mussten notversorgt werden.

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Über die Zahl der Opfer gab es zunächst keine genauen Angaben.

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Die Polizei sperrte die Umgebung des Regierungsviertels am Youngstorget weitläufig ab und ließ auch den Osloer Hauptbahnhof räumen. Auch die Zentrale der norwegischen Tageszeitung VG wurde bei der Explosion schwer beschädigt, ihre Mitarbeiter mussten evakuiert werden. Es hielten sich in der Stadt zunächst Gerüchte über eine mögliche zweite Bombe.

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Nach Angaben eines Reuters-Reporters fand sich zwischen den Regierungsgebäuden ein Autowrack. Nach seinen Eindrücken könne es sich dabei um die Überreste einer Autobombe handeln. Diese Einschätzung teilten nach einem Bericht der Zeitung Aftenposten auch andere Augenzeugen.

mass explosion

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In allen Krankenhäusern in und um Oslo sei Katastrophenalarm ausgelöst worden, berichtet die Zeitung VG. Die Europäische Union und die Nato haben den Bombenanschlag scharf verurteilt.

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Nur Stunden nach dem Anschlag ereignete sich in Norwegen ein weiteres Drama: Ein als Polizist verkleideter Mann eröffnete ein Feuer in einem Jugendlager auf der Insel Utoya. Polizeiangaben zufolge kamen mehr als 80 Menschen ums Leben.

Aerial view shows people swimming in the water near Utoeya island after shooting

Quelle: Reuters

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Eine Anwohnerin sprach von etwa 50 Jugendlichen, die ins Wasser gesprungen und weinend und zitternd an Land geschwommen seien. "Sie waren so jung, zwischen 14 und 19 Jahre alt."

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Die kleine Insel Utoya liegt etwa 40 Kilometer nordwestlich von Oslo. Seit Jahren findet hier das Treffen der Jungsozialisten statt.

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Die Sondereinheit der Polizei soll erst eine halbe Stunde nach Beginn des Massakers auf der Insel eingetroffen sein und konnte erst dann den mutmaßlichen Täter festnehmen: ein 32-jähriger Norweger mit rechtsextremem Hintergrund. Der Verdächtige habe sich im Internet selbst als Nationalist und Gegner einer multikulturellen Gesellschaft bezeichnet, berichtete die norwegisch Zeitung VG in ihrer Onlineausgabe

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Etwa 560 Menschen hatten sich in dem Camp der Jungsozialisten versammelt. Ministerpräsident Jens Stoltenberg sollte seinem Büro zufolge am Samstag an dem Treffen teilnehmen.

Stoltenberg press conference

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Ministerpräsident Jens Stoltenberg zeigte sich schockiert von den Anschlägen. "Utøya war das Paradies meiner Jugend. Gestern wurde es in eine Hölle verwandelt."

Noch nie seit dem Zweiten Weltkrieg sei Norwegen von einem Verbrechen dieses Ausmaßes getroffen worden, fügte er hinzu. Es sei allerdings noch "zu früh, um die Motive und Gründe hinter den Angriffen zu kommentieren".

mass explosion

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Die Polizei glaubt nicht an einen Zusammenhang zum internationalen Terrorismus. Wahrscheinlicher sei, dass sich die Anschläge gegen das derzeitige politische System wendeten, meldete die Nachrichtenagentur NTB.

mass explosion

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Das Nato-Mitglied Norwegen war wegen seiner Beteiligung am internationalen Afghanistan-Einsatz öfters Ziel von Drohungen des Terrornetzwerks al-Qaida. Außerdem nimmt Norwegen an dem Einsatz gegen Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi teil, der mit Anschlägen in Europa gedroht hatte.

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Am Freitagabend hatte die Polizei die Bevölkerung von Oslo aufgerufen, Menschenansammlungen zu meiden. Das Regierungsviertel wurde abgesperrt, Sicherheitsvorkehrungen an potentiell bedrohten Institutionen verstärkt. Erst am Morgen erlaubte die norwegische Polizei der Bevölkerung, sich wieder frei in Oslo zu bewegen. Nur das Regierungsviertel, in dem sich das Bombenattentat ereignete, solle weiterhin gesperrt bleiben.

© dpa/dapd/AFP/Reuters/fran/liv/olkl
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