Ex-Waffeninspekteur Kay:Suche nach ABC-Waffen blockiert Geheimdienst-Reform

Der frühere US-Waffeninspekteur in Irak, David Kay, hat die US-Regierung kritisiert. Er sei ernsthaft besorgt, dass mit dem Festhalten an der Hoffnung, doch noch Massenvernichtungswaffen in Irak zu finden, wichtige Reformen der Geheimdienste behindern würden, sagte er.

Seit seinem Rücktritt vergangenen Monat hatte Kay immer wieder betont, dass sich die Geheimdienste geirrt hätten mit ihrer Behauptung, Saddam Hussein verfüge über Arsenale mit chemischen und biologischen Waffen.

Möglicherweise fürchte die Regierung die politischen Folgen, einen Irrtum einzugestehen, erklärte Kay weiter. "Ich befürchte, wenn ich deren Jobs hätte, würde ich wahrscheinlich um mein Wohlbefinden zu erhalten, eine ewiger Optimist in diesen Dingen bleiben", sagte Kay.

Waffen, "die wirklich nicht existieren"

Allerdings gehe er nicht davon aus, dass die Geheimdienstexperten unter Druck gesetzt worden seien, ihre Informationen zuzuspitzen, um Argumente für einen Krieg zu liefern.

Kay sagte bereits vor wenigen Tagen auf einer Pressekonferenz, es sei sinnlos, weiter nach Waffen zu suchen, "die wirklich nicht existieren".

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