Ex-US-Präsident Jimmy Carter:"Hamas bereit zur Anerkennung Israels"

Die radikal-islamische Hamas würde dem früheren US-Präsidenten Carter zufolge das Existenzrecht Israels akzeptieren - unter einer Bedingung.

Die Hamas ist nach Angaben des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter bereit, das Existenzrecht Israels anzuerkennen. Carter erklärte in Jerusalem, die Hamas werde die Bemühungen des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas um ein Friedensabkommen mit Israel nicht torpedieren.

Jimmy Carter, Reuters

Die Hamas muss laut dem ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter in die Nahost-Beratungen einbezogen werden.

(Foto: Foto: Reuters)

Die Hamas werde einen palästinensischen Staat im Westjordanland und dem Gazastreifen akzeptieren. Die Organisation fordert laut Carter allerdings, das ein von Abbas ausgehandeltes Abkommen dem Volk zur Abstimmung vorgelegt wird.

"Dies bedeutet, dass die Hamas die Bemühungen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas um eine Vereinbarung nicht untergraben wird", sagte Carter in einer Rede weiter. Dies gelte auch für den Fall, dass die Hamas mit Teilen des Vertrages nicht einverstanden sei. "Es gibt keinen Zweifel daran, dass sowohl die arabische Welt als auch die Hamas das Recht Israels akzeptieren werden, friedlich in den Grenzen von 1967 zu existieren", erklärte Carter.

Nach dem Bürgerkrieg im Gazastreifen hatte die Hamas Palästinenserpräsident Abbas das Recht abgesprochen, im Namen der Palästinenser mit Israel zu verhandeln. Die Hamas hat Forderungen nach einer Anerkennung des jüdischen Staates und der bisher ausgehandelten palästinensisch-israelischen Vereinbarungen zurückgewiesen. Sie wird international als Terrorgruppe boykottiert.

Carter war von Israel und der US-Regierung scharf dafür kritisiert worden, dass er sich in der vergangenen Woche mit Hamas-Führungsmitgliedern in Syrien getroffen hatte.

"Das Problem besteht nicht darin, dass ich mich in Syrien mit der Hamas getroffen habe", begegnete Carter der Kritik. "Das Problem besteht darin, dass Israel und die Vereinigten Staaten jemanden nicht treffen wollen, der einbezogen werden muss."

Die Friedensbemühungen hätten seit der Konferenz in Annapolis im November keine Fortschritte gemacht. Carter fügte hinzu, die Hamas sei zu einer Waffenruhe im Gazastreifen bereit.

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