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Toaster, Tattoos, Textilien - im Wahlkampf ist den Parteien jedes Werbemittel recht. Wir haben die schönsten ausgesucht.
Der echte Sozialdemokrat lässt sich schon beim Frühstück auf Linie bringen - vom SPD-Toaster, der das Logo in das Brot einbrennt wie ehedem Gerhard Schröder seine Agenda-Politik in die Annalen der Partei. Hartgesottene Genossen benutzen den Toaster als Motivationshilfe und passen den Bräunungsgrad dem aktuellen Umfrageergebnis an - je schlechter, desto schwärzer. Angesichts der jüngsten Zahlen warnen Mediziner allerdings vor den Spätfolgen.
Foto: SPD
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Die Kampagne der Grünen mutet anarchisch an: Sympathisanten sind dazu aufgerufen, das Europawahl-Motto "Wums" (steht für Wirtschaft und Umwelt, menschlich und sozial) mit einer gratis erhältlichen Schablone auf Wände, Mauern und Bürgersteige zu malen. Graffiti als Wahlkampf-Werkzeug - das klingt, als sei der Geist von 68 wieder in die Partei gefahren.
Auf den zweiten Blick ...
Foto: Bündnis 90/Die Grünen
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... entpuppt sich die Angelegenheit jedoch als völlig harmlos: Statt Sprühdosen sollen die Wahlkämpfer eine Masse aus Moos, Zucker und Bier benutzen. So wird aus der vermeintlichen Anarcho-Aktion eine handzahme Bastelstunde - und die Grünen sind voll auf Kurs: Rebellentum ja, aber bitte biologisch abbaubar. Nachhaltigkeit sieht allerdings anders aus - beim ersten Regen verschwindet das Graffito wieder.
Foto: Bündnis 90/Die Grünen
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Die Linkspartei hat einen biegsamen Bleistift im Programm. Für die Lafontaine-Partei ein wichtiges Utensil: So lassen sich Sozialreformen niederschreiben, bei deren Haushaltsplanung jeder normale Stift vor Scham zerbersten würde. Auch als Erinnerungsstütze taugt der Gummistift: Knoten rein, dann gerät die Weltrevolution nicht in Vergessenheit.
Screenshot: www.die-linke.de
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Ein generelles Tempolimit ist das Werk des Teufels! Damit der bayerische Stammwähler dieser These bedenkenlos Ausdruck verleihen kann, hat die CSU ein spezielles Angebot für Autofahrer: Mit dem Nummernschildhalter aus dem Partei-Shop ist der sichere Halt des Kennzeichens auch bei 240 Stundenkilometern auf der linken Spur gesichert.
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Die CSU verramscht ihre Vergangenheit: Die Franz-Josef-Strauß-Büste kostet derzeit nur 20 statt 29 Euro. Vielleicht handelt es sich um einen Ausverkauf - und schon bald gibt es an der gleichen Stelle Edmund-Stoiber-Büsten für den Nachttisch zu kaufen.
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Der Zusammenhang zwischen der FDP und dem blauen Koffer-Set samt "Beauty Case" (Mitte) erschließt sich nicht auf Anhieb. Womöglich möchten sich die Liberalen als besonders umtriebige Politiker präsentieren, die Wert auf ihr Äußeres legen. Dem widerspricht allerdings ...
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... ein anderer Artikel, den es ebenfalls in der "Quality Collection" der FDP zu bestellen gibt: Der original Genscher-Pullunder. Für Außenminister und solche, die es werden wollen. Der aktuelle Bestand ist allerdings eingeschränkt, gerade einmal drei Exemplare sind auf Lager. Spötter behaupten, Guido Westerwelle habe sich eingedeckt, um Genscher zumindest optisch das Wasser reichen zu können.
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Kein Kind zu jung, um nicht potentieller Wähler zu sein: Die Sozialdemokraten werben mit wasserlöslichen Tattoos um die Gunst der Kleinen. Die Geste auf diesem Werbefoto kann als Aufforderung an Mama und Papa verstanden werden: Wenn ihr nicht SPD wählt, gibt es Saures!
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Die CDU bietet ihren Anhängern ein Sudoku-Heft an. Mit dem populären Zahlenrätsel können sich die Christdemokraten schon für die Bundestagswahl abhärten - wohl dem, der bei schwierigen Mehrheitsverhältnissen den Überblick behält.
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Im großen Sortiment der SPD ist auch für Melancholiker etwas dabei: Tütchen mit Saatgut der Blume Vergissmeinnicht, "ein Symbol für zärtliche Erinnerung sowie Abschied in Liebe", wie es in der Wikipedia heißt. Angesichts der jüngsten Umfragewerte ein Werbeartikel mit Symbolcharakter.
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Zu guter Letzt: Der Seifenblasenspender "CDU-Smilie". Damit zaubert die heiße Luft der Wahlkämpfer zumindest Kindern ein Lächeln ins Gesicht.
Screenshot: www.cdu.de
Text: Michael König (sueddeutsche.de/gba)