Europäische Union:Über die Ziellinie

Canada's Prime Minister Trudeau arrives to adress the European Parliament in Strasbourg

Justin Trudeau ist der erste kanadische Premierminister, der vor dem Europaparlament in Straßburg sprach. Das Ceta-Abkommen sei "eine der größten Errungenschaften" überhaupt.

(Foto: Vincent Kessler/Reuters)

Kanadas Premier Trudeau begrüßt das Ceta-Abkommen als "Blaupause" - ein Erfolg werde der Vertrag aber nur dann, wenn wirklich alle davon profitieren.

Von Markus Mayr, Brüssel

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau freut sich: Das Freihandelsabkommen Ceta zwischen der Europäischen Union und Kanada hat "die Ziellinie erreicht". Vor den Abgeordneten des EU-Parlaments in Straßburg betonte Trudeau am Donnerstag, dass er das Vertragswerk für "eine der größten Errungenschaften" überhaupt halte. "Wenn wir erfolgreich sind, dann wird Ceta die Blaupause für künftige Handelsabkommen sein", sagte der Kanadier. Wenn nicht, könnte es leicht das letzte sein. Tags zuvor hatte der Handelsvertrag das Parlament passiert, weite Teile können damit bereits im Frühjahr in Kraft treten. Restlos kann der Vertrag jedoch voraussichtlich erst in einigen Jahren gelten, wenn die nationalen Parlamente aller EU-Mitgliedstaaten zugestimmt haben. Der Erfolg von Ceta wird sich Trudeau zufolge daran messen lassen, ob auch wirklich alle von dem Abkommen profitieren: "Die Menschen werden den Freihandel unterstützen, wenn er Wohlstand und Arbeitsplätze schafft und ihr Leben erschwinglicher macht." Freihandelskritiker, die befürchten, Ceta könne den Verbrauchschutz und Umweltstandards aushöhlen, wies Trudeau auf viele gemeinsame Werte Kanadas und der EU hin, zu denen auch solche Standards gehörten. Seine Botschaft: Wer wenn nicht die EU und Kanada, könnte so ein Abkommen schließen? Trudeau sprach als erster kanadischer Premier überhaupt vor dem EU-Parlament.

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