EU-Parlament: Le Pen bildet Rechtsfraktion

Die Chefin des französischen Front National gründet eine Fraktion im EU-Parlament.

Ein Jahr nach der Europawahl ist es der Chefin des französischen Front National (FN), Marine Le Pen, nach eigenen Angaben gelungen, eine Fraktion im Europäischen Parlament zu bilden. Sie habe nun Abgeordnete aus sieben EU-Ländern in der Gruppe "Europa der Nationen und Freiheiten" vereint, teilte sie am Dienstag in Brüssel mit. Die neue "politische Streitmacht" habe ihre Entstehung auch Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) zu verdanken, sagte Le Pen . Dieser habe ihre Leute als "Unter-Abgeordnete" behandelt und so zusätzlich motiviert. Schulz hatte wegen des Verdachts der missbräuchlichen Nutzung von EU-Geld durch zahlreiche FN-Abgeordnete im März die Anti-Betrugsbehörde Olaf eingeschaltet. Der neuen Rechts- Fraktion gehören Abgeordnete der Partei für die Freiheit des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders (), der österreichischen FPÖ, der italienischen Lega Nord, des belgischen Vlaams Belang sowie Polen und Briten an. "Die Mitgliederliste der neu gegründeten Rechtsfraktion liest sich wie ein Who's who des Fanatismus und Extremismus in Europa", sagte der SPD-Abgeordnete Jo Leinen.