Eskalation nach Prügelei:Mehrere Tote bei Straßenschlachten in Myanmar

Bei Straßenschlachten in Myanmar sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen - offenbar handelt sich um religiös motivierte Gewalt.

Bei Straßenschlachten in Myanmar sind mindestens zehn Menschen getötet worden. Er habe mehrere Leichen nach den gewaltsamen Zusammenstößen vom Donnerstagmorgen gesehen, sagte ein Lokalpolitiker der Nationalen Liga für Demokratie aus der zentralen Stadt Meiktila der Nachrichtenagentur AFP: "Mehr als zehn Menschen wurden getötet." Ein Bewohner sprach ebenfalls von mehr als zehn Toten. Es handelte sich offenbar um religiös motivierte Gewalt.

Die Kämpfe sollen ausgebrochen sein, als muslimischer Verkäufer und ein Kunde ind Streit gerieten und begannen, sich zu prügeln. Etwa 200 Menschen beteiligten sich an den Straßenschlachten. Zunächst war von zwei Toten die Rede gewesen. Auch drei Moscheen wurden den Angaben zufolge zerstört. Die Behörden verhängten daraufhin eine nächtliche Ausgangssperre, die von 20 Uhr abends bis 5 Uhr morgens gelten sollte.

Vergangenes Jahr waren im Westen Myanmars bei Auseinandersetzungen zwischen der buddhistischen Volksgruppe der Rakhine und der muslimischen Minderheit der Rohingya mindestens 180 Menschen getötet und mehr als 115.000 Menschen vertrieben worden. Die Bevölkerung des Landes ist zu fast 90 Prozent buddhistisch, etwa vier Prozent sind Muslime.

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