Bibliothek für George W. Bush:Fünf US-Präsidenten und ein Neubau

George W. Bush bekommt seine eigene Präsidentenbibliothek - und ein exklusiver Polit-Zirkel gibt sich die Ehre: Vier ehemalige US-Präsidenten, dazu Amtsinhaber Obama, ehemalige Regierungschefs und ein sonnenhungriger Berlusconi versammeln sich in Dallas. Und Präsidentenmutter Barbara wünscht sich keinen weiteren Bush im Weißen Haus.

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Es war ein exklusiver Zirkel, der in Dallas zusammenkam. Vier ehemalige US-Präsidenten, dazu der amtierende Chef des Weißen Hauses auf einem Fleck. Im Publikum jede Menge politische Prominenz - denn es gab Großes zu feiern: Der ehemalige Präsident George W. Bush hat jetzt seine eigene Bibliothek. 250 Millionen Dollar (192 Millionen Euro) kostete der Bau, am Donnerstag ist er eröffnet worden. Prominenteste Gäste: die drei noch lebenden Vorgänger Bushs - Jimmy Carter, 88, der 66 Jahre alte Bill Clinton, Bushs Vater George, 88, sowie der aktuelle Präsident Barack Obama. Die Stimmung ist gut, und für den unbeliebtesten Präsidenten der Vereinigten Staaten gibt es nur freundliche Worte.

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(Foto: dpa)

Und Bush? Freut sich, dass die Nation wieder milde auf sein Erbe blickt. "Was für ein schöner Tag", so der Ex-Präsident in seiner Rede.

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(Foto: AFP)

Auch sein Vater und Vor-Vorgänger zeigte sich einige Monate nach seinem langen Krankenhausaufenthalt wegen einer Bronchitis fröhlich gelaunt. Er saß allerdings im Rollstuhl und beschränkte seine Ansprache auf weniger als eine Minute.

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(Foto: Reuters)

Warme Worte auch vom Nachfolger: "Mr. President, vielen Dank für Ihre Dienste, Ihren Mut, Ihren Sinn für Humor und vor allem für Ihre Liebe für dieses Land", sagte Barack Obama.

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(Foto: Reuters)

Zahlreiche prominente Gäste und Weggefährten aus aller Wert gratulierten Bush bei der Einweihungsfeier persönlich, darunter Bushs damaliger Vize Dick Cheney, sein damaliger Außenminister Colin Powell - aber auch andere Staatschefs wie der ehemalige britische Premier Tony Blair. Und aus Italien war Silvio Berlusconi (Mitte) angereist, der sichtlich die warmen Temperaturen genoss.

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(Foto: Reuters)

Top-Gerücht während der Feierstunde: Jeb Bush, ehemaliger Gouverneur von Florida, könnte 2016 als Präsidentschaftskandidat für die Republikaner ins Rennen gehen. Barbara Bush (Mitte), seine für ihre Offenherzigkeit bekannte Mutter, wies die Spekulationen jedoch zurück: "Wir hatten genug Bushs."

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Auf dem Campus der Southern Methodist Universität in Dallas können Besucher künftig die kritisch betrachtete Präsidentschaft des 43. US-Präsidenten auf 21.000 Quadratmetern nacherleben.

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70 Millionen Papierseiten, 200 Millionen E-Mails, vier Millionen Digitalfotos und 50.000 Audio- und Videokassetten finden sich in Bushs Präsidentenbibliothek.

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Truppen in den Irak schicken? Saddam Hussein an der Macht lassen? Banken mit Staatsgeldern retten? An Touchscreens wie dieser interaktiven Karte des Nahostkonflikts können Bibliotheksbesucher selbst entscheiden, ob sie genau so wie Präsident Bush gehandelt hätten.

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9/11 war das prägende Ereignis von Bushs Präsidentschaft. Nebst vielen Bildern und Berichten über den Terroranschlag stehen verbogene Stahlträger aus dem World Trade Center im neuen Museum.

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(Foto: AFP)

Durch dieses Megafon sprach Bush am 14. September 2001 zu Rettungskräften am Ground Zero: "Ich kann euch hören! Der Rest der Welt kann euch hören! Und die Menschen, die diese Gebäude umgerissen haben, werden uns alle auch bald hören!"

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(Foto: AFP)

Am 13. Dezember 2003 schnappten die USA den irakischen Diktator Saddam Hussein und fanden dabei auch diese Pistole. Den Einmarsch in den Irak verteidigte Bush unlängst in einem Interview als die "richtige Entscheidung".

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(Foto: AFP)

Ex-Präsident George H.W. Bush (rechte Statue) hatte die Entscheidungen seines Sohnes stets verteidigt.

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(Foto: AFP)

Erst im Juli 2008 reiste George W. Bush nach Afrika, um Gesundheitsprojekte zur Prävention und Heilung von Gebärmutterhals- und Brustkrebs zu unterstützen. 2008 tanzte er am Welt-Malaria-Tag mit einer afrikanischen Showgruppe im Weißen Haus - im selben Jahr erhielt er diesen Löwen als Geschenk von Tansanias Präsident Jakaya Kikwete. 

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(Foto: AFP)

Dass frühere US-Präsidenten in ihrem Heimatstaat Bibliothek und Museum zu ihrer Amtszeit erhalten, hat in den Vereinigten Staaten Tradition. Hier zu sehen: Cowboystiefel, die an Bushs Zeit als Mitbesitzer der Texas Rangers erinnern.

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(Foto: AFP)

Zur Eröffnung der Präsidentenbibliothek werden viele Ehrengäste erwartet: Sowohl Barack Obama als auch die ehemaligen Staatsoberhäupter Jimmy Carter, Bill Clinton und George H.W. Bush haben ihr Kommen angekündigt. Vorwürfen der Schönfärberei entgegnet Bush, die Besucher würden dort objektiver informiert als sie glauben würden. Die New York Times sieht die Ausstellung ebenfalls nicht als "unehrlich" an - nennt sie aber "schmeichelhaft".

Bibliothek für George W. Bush

Altersmilde

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(Foto: AFP)

"Ich bin ein zufriedener Mann", so George W. Bush anlässlich der Eröffnungszeremonie. Er habe gelernt, dass das Leben nach der Präsidentschaft nicht aufhört. Der Texaner hat Zigarren aufgegeben und eine neue Lieblingsbeschäftigung: Das Malen von Haustieren.

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