Erneuerbare Energien:Trittin warnt vor Verzögerungen bei der Energiewende

Mehr Zeit für die Energiewende? Grünen-Spitzenkandidat Trittin vermutet hinter dem Vorschlag von EU-Kommissar Oettinger einen Schachzug, um Kohle- und Atomstrom zu fördern. Notwendige Reformen im Energiebereich stehen heute auch in Berlin auf der Agenda.

Grünen-Spitzenkandidat Jürgen Trittin hat die Forderung von EU-Kommissar Günther Oettinger nach einem langsameren Tempo bei der Energiewende zurückgewiesen. "Herr Oettinger spricht aus, was Frau Merkel vorhat: Die Energiewende soll ausgebremst werden, damit Strom aus Kohle und Atom in Deutschland und Europa eine Zukunft hat", sagte Trittin der Frankfurter Rundschau.

Der CDU-Politiker Oettinger hatte Deutschland ermahnt, sich mit dem Ausbau erneuerbarer Ressourcen mehr Zeit zu lassen. Andernfalls kämen auf die Industrie Kostensteigerungen zu, die sie nicht verkraften könnte.

Der starke Anstieg der Strompreise erhöht den Reformdruck bei der Energiewende. In Berlin stellt heute ein Beratergremium der Bundesregierung Vorschläge für eine Kostenreform bei der Energiewende vor. Schon früher hatte die sogenannte Monopolkommission für einen Systemwechsel plädiert, um die auf 20 Jahre garantierten Vergütungen für Wind- und Solarparks komplett abzuschaffen. Es wird erwartet, dass sie erneut ein sogenanntes Quotenmodell vorschlagen wird, das den Wettbewerb stärken und bei dem es keine festen Abnahmegarantien mehr geben soll.

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