Rechte Gewalt in Deutschland:Haftbefehl gegen terrorverdächtige Beate Z.

Der Bundesgerichtshof hat gegen Beate Z. einen Haftbefehl erlassen. Sie gehörte nach Einschätzung der Ermittler zu dem Neonazi-Trio aus Jena - die 36-Jährige wird verdächtigt, eine terroristische Vereinigung mitgegründet haben. Außerdem besteht der Verdacht, dass sie direkt an der deutschlandweiten Mordserie beteiligt war.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am Sonntagabend Haftbefehl gegen die 36-jährige Beate Z. erlassen. Die Frau gehört nach Einschätzung der Ermittler zu dem Neonazi-Trio aus Jena, das hinter der Mordserie an neun Ausländern und einer Polizistin stehen soll. Es bestehe ein dringender Verdacht "der Gründung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung", teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit.

Außerdem soll die 36-Jährige die Wohnung ihrer beiden Komplizen in Eisenach in Brand gesetzt haben, um Beweismittel zu vernichten. Darüber hinaus gebe es weiterhin einen Anfangsverdacht, dass sie selbst unmittelbar an der Mordserie beteiligt war.

1998 soll Beate Z. zusammen mit ihren Komplizen Uwe B. und Uwe M. die rechtsextreme Gruppierung "Nationalsozialistischer Untergrund (NSU)" gegründet haben. "Zweck der Vereinigung soll es gewesen sein, aus einer fremden- und staatsfeindlichen Gesinnung heraus vor allem Mitbürger ausländischer Herkunft zu töten", so die Bundesanwaltschaft.

Die 36-Jährige sitzt seit 9. November in Untersuchungshaft. Die NSU soll für die Morde an einer Heilbronner Polizistin im April 2007 und die sogenannten Döner-Morde an acht türkischstämmigen Männern und einem Griechen in den Jahren 2000 bis 2006 verantwortlich sein.

Ermittler nahmen auch einen mutmaßlichen Komplizen des Neonazi-Trios fest, das für die als Döner-Morde bekannt gewordene Serie verantwortlich sein soll. An diesem Montag solle Haftbefehl gegen den 37-Jährigen beantragt werden, sagte Bundesanwalt Rainer Griesbaum. Holger G. werde dringend verdächtigt, wie die anderen drei Rechtsextremisten Mitglied der NSU zu sein. Auch seine mögliche Beteiligung an den Morden werde untersucht.

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