Erbschaftssteuerreform:CSU will Reiche schonen

Ein Sonderwunsch der CSU bedroht die Reform der Erbschaftssteuer. Parteichef Erwin Huber will regional unterschiedliche Freibeträge. Damit wolle der bayerische Finanzminister "die Millionäre am Starnberger See" schonen, tönt es aus der SPD.

Die Parteien der großen Koalition stehen vor einem neuen Konflikt. Diesmal sorgt laut Financial Times Deutschland ein Vorstoß der CSU für Ärger.

Im Landtagswahlkampf in Bayern: CDU-Chef Erwin Huber (Foto: Foto: AP)

Die Partei fordere nach Angaben einer Sprecherin des CSU-Chefs und bayerischen Finanzministers, Erwin Huber, in der zuständigen Arbeitsgruppe der großen Koalition regional unterschiedlich hohe Freibeträge für Erben.

Ein Einfamilienhaus in München oder Düsseldorf sei mehr wert als ein vergleichbares Haus in Magdeburg oder Rostock. Damit der Erbe in München trotzdem weitgehend von der Steuer verschont bleibt, soll er nach dem Willen der CSU einen höheren Freibetrag erhalten als der Erbe in Rostock.

Schroffe Ablehnung der SPD

Die SPD reagierte mit schroffer Ablehnung. "Damit sollen Millionäre am Starnberger See geschont werden", sagte Fraktionsvize Joachim Poß der Zeitung.

Der Parlamentarier fügte hinzu: "Das ist für die SPD nicht verhandelbar. Wir sind der CSU ohnehin schon zu weit entgegen gekommen, jetzt ist die Grenze erreicht."

Der rheinland-pfälzische Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) sagte über den Vorschlag: "Davon halte ich gar nichts. Das würde die Steuererhebung unglaublich verkomplizieren."

© sueddeutsche.de/dpa/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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