Entwicklungsziele:UN wollen Armut bis 2030 beenden

Ramlet Bulaq slum in Cairo

Solche Bilder soll es 2030 nach UN-Vorstellungen nicht mehr geben: Mädchen in einem Slum in Kairo.

(Foto: dpa)
  • UN-Delegierte aus 193 Ländern haben Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 vereinbart.
  • Armut und Hunger sollen innerhalb der kommenden 15 Jahre beseitigt werden.
  • Auch der Klimaschutz wird als ein zentrales Anliegen bezeichnet.
  • Insgesamt umfasst der Katalog 17 Entwicklungsziele.

Diplomaten und Experten aus aller Welt haben nach einwöchigen Beratungen die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 festgelegt. Die Delegierten aus 193 Ländern verabschiedeten am Sonntagabend in New York einen Katalog mit 17 Entwicklungszielen. Die in mehr als zwei Jahren ausgehandelten Vorsätze sollen vor allem den Ärmsten der Welt helfen.

"Das ist wirklich ein historischer Augenblick", sagte der kenianische UN-Botschafter Macharia Kamau, dessen Land gemeinsam mit Irland die Gespräche geleitet hatte. Als Ziele wurden unter anderem festgelegt:

  • Innerhalb der kommenden 15 Jahre soll die Armut "in allen Formen und überall in der Welt" beendet werden, vor allem "extreme Armut" soll ausgelöscht werden. Zudem soll es keinen Hunger mehr auf der Welt geben. In "extremer Armut" leben nach einer Definition der Weltbank Menschen, die mit weniger als 1,25 Dollar (1,14 Euro) pro Tag auskommen müssen. Derzeit betrifft sie mehr als eine Milliarde Menschen. Die meisten von ihnen leben in Afrika und in Asien.
  • Der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung soll verbessert werden.
  • Die Gleichberechtigung der Geschlechter soll vorangetrieben werden.
  • Das Programm ruft zudem zu "nachhaltigen Produktionsweisen und Konsum" auf.
  • Ein wichtiges Ziel ist auch der Kampf gegen den Klimawandel und dessen Folgen. In diesem Zusammenhang haben die UN auf die Bedeutung eines verbindlichen Klimaschutzabkommens hingewiesen. Bei der UN-Klimakonferenz in Paris im Dezember müsse "ein ehrgeiziges und umfassendes Klima-Abkommen" vereinbart werden, heißt es in dem nun vorgelegten Aktionsplan.

Die 17 Ziele sollen ab dem 1. Januar 2016 gelten. Ihre Umsetzung ist freiwillig und jeder Staat entscheidet selbst über die Maßnahmen zur Erreichung der Ziele. Allerdings soll die Umsetzung anhand fester "Indikatoren" regelmäßig überprüft werden.

SZ Espresso Newsletter

Auch per Mail bestens informiert: Diese und weitere relevante Nachrichten finden Sie - von SZ-Autoren kompakt zusammengefasst - morgens und abends im SZ Espresso-Newsletter. Hier bestellen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: