Entwicklungshilfe:Mädchen ohne Schule

Weltweit haben 130 Millionen Mädchen keine Chance auf Schulbildung - und die Investitionen in Bildungsprojekte sind gesunken.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Weltweit haben 130 Millionen Mädchen keine Chance auf eine Schulbildung. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Entwicklungsorganisation One im Vorfeld des Weltfrauentags erstellt hat. Dessen ungeachtet sei die Entwicklungshilfe für Bildungsprojekte in den letzten Jahren gefallen. Sei noch 2002 jeder siebte Euro Hilfsgeld der Bildung gewidmet gewesen, sei es mittlerweile nur noch jeder zehnte. Nötig sei ein "ehrgeiziger Plan" der internationalen Gemeinschaft, der jedem Mädchen Zugang zu Bildung verschaffe. Der Bericht unter dem Titel "Armut ist sexistisch" führt auch die Folgen einer ungleichen Bildung auf. Erhielten Mädchen die gleichen Bildungschancen wie Jungs, könne dies den Entwicklungsländern mehr als 100 Milliarden Euro zusätzliche Wirtschaftskraft geben. Auch trage eine bessere Schulbildung dazu bei, in Gesellschaften Extremismus vorzubeugen. "Wenn Mädchen Zugang zu Bildung erhalten, ist das nicht nur für sie selbst positiv", heißt es in dem Bericht. "Es profitieren alle." Für Mädchen, die keine Schule besuchen dürften, wachse dagegen die Gefahr, noch als Kinder verheiratet zu werden.

© SZ vom 06.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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