Entführung von Franzosen:Paris warnt vor Reisen in den Norden Kameruns

Nach der Entführung von sieben Mitgliedern einer französischen Familie in Kamerun hat die Regierung in Paris alle Franzosen aufgefordert, den Nordes des Landes zu meiden. Nach Angaben von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian geht die Regierung davon aus, dass die radikalislamische Sekte Boko Haram hinter der Tat steckt.

Nach der Entführung von sieben Mitgliedern einer französischen Familie in Kamerun hat die Regierung in Paris alle Franzosen aufgefordert, den Nordes des Landes zu meiden. Nach Angaben von Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian geht die Regierung davon aus, dass die radikalislamische Sekte Boko Haram hinter der Tat steckt.

"Diese Gruppe bedroht unsere Sicherheit", sagte Le Drian dem Sender France 2. "Sie wollen einen rechtsfreien Raum schaffen zwischen dem Golf von Guinea und dem Sudan." Ziel sei dann, von der Sahel-Zone aus nach Europa zu wirken.

Die drei Erwachsenen und vier Kinder waren am Dienstag nach dem Besuch des Waza-Nationalparks im Norden Kameruns verschleppt worden. Sie wurden inzwischen über die Grenze nach Nigeria gebracht, wie die Behörden Kameruns mitteilten. An der Grenze seien die Erwachsenen von den Kindern - zwei Jungen und zwei Mädchen - getrennt worden, hieß es. Die Franzosen waren zwar als Touristen unterwegs, leben aber in dem zentralafrikanischen Land.

Der französische Gas-Konzern GDF Suez bestätigte, dass es sich bei den Entführten um einen seiner Mitarbeiter sowie dessen Familie handele. Französische Staatsbürger gelten seit dem Kriegseinsatz Frankreichs im Norden Malis als besonders gefährdet. Radikale Islamistengruppen haben mehrfach zu Vergeltungsakten aufgefordert. Im Norden Malis werden sieben weitere entführte Franzosen vermutet.

Boko Haram will im Norden Nigerias einen islamischen Staat errichten und die Scharia (islamisches Recht) einführen. Der Name bedeutet so viel wie "westliche Bildung ist verboten". Hochburg von Boko Haram ist der islamische Norden Nigerias, wo die Terrororganisation Al-Kaida und ihr früherer Chef Osama bin Laden Osama bin Laden als Helden verehrt werden.

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