Ende eines jahrzehntealten Konflikts:EU meldet Einigung zwischen Serbien und Kosovo

Es wäre der lang ersehnter Durchbruch: Serbien und Kosovo sollen ihren jahrzehntelangen Konflikt beigelegt haben, wie die EU-Außenbeauftragte Ashton erklärt. Es wäre für beide Länder ein wichtiger Schritt, um der EU näher zu rücken.

In den Verhandlungen zwischen Serbien und Kosovo über eine Normalisierung der Beziehungen der beiden Balkanstaaten ist in Brüssel ein Durchbruch gelungen. Das sei ein "wichtiger Schritt" für die beiden Länder, teilte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Details nannte sie zunächst nicht.

"Ich möchte ihnen zu ihrer Entschlossenheit der vergangenen Monate und ihrem Mut gratulieren", fügte die Britin hinzu, die seit Monaten zwischen dem serbischen Regierungschef Ivica Dacic und dessen Kosovo-Amtskollegen Hashim Thaci vermittelt hatte.

"Die Einigung ist die Basis für die Normalisierung für die zwischenstaatlichen Beziehungen auf politischer und bilateraler Ebene", teilte der kosovarische Außenminister Enver Hoxhaj auf Twitter mit.

Ein Durchbruch ist Voraussetzung für den Beginn von Beitrittsverhandlungen der EU mit Serbien. Die Regierung des Kosovo hofft ihrerseits auf eine Partnerschaftsvereinbarung mit der EU, ein sogenanntes Assoziierungsabkommen.

Die frühere serbische Provinz Kosovo hatte 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt, was Serbien bisher nicht anerkannt hatte. Die schlechten Beziehungen der beiden Staaten gelten als potenzieller Konfliktherd auf dem Balkan. Der Dialog unter Vermittlung der EU startete vor zwei Jahren, ruhte jedoch zwischenzeitlich.

Dabei ging es etwa um die Verwaltung von Grenzposten und die Anerkennung von Dokumenten. Knackpunkt in den Verhandlungen war allerdings die Frage, welche Rechte die serbische Minderheit erhält, die hauptsächlich im Nordkosovo lebt. Die im Nordkosovo lebenden Serben erkennen die Autorität des Staates nicht an und haben ihre eigenen Verwaltungsstrukturen aufgebaut.

Ashton hatte auf eine Einigung gedrängt, die sie am Montag den EU-Außenministern in Luxemburg vorlegen kann.

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