Einwanderungsland Deutschland:Der Staat ist für alle da

Nicht nur beim FC Bayern, sondern bis in die Nationalmannschaft zeigen erfolgreiche Migranten, was Deutschland natürlich ist: ein Einwanderungsland. Doch ausgerechnet der deutsche Staat beschäftigt so wenige Menschen mit Migrationshintergrund wie kaum ein anderes Industrieland. Das muss sich ändern.

Ein Kommentar von Jan Bielicki

Sie kommen aus Brasilien, Österreich, Spanien, Frankreich, Holland oder Kroatien, und sie arbeiten höchst ertragreich für den Erfolg einer der bekanntesten Marken made in Germany. Unter den kurz behosten, aber gut bezahlten Angestellten des FC Bayern ist die Quote der Arbeitsimmigranten hoch, und deren Integration hat, zieht man den Vergleich in der europäischen Champions League, bestens geklappt.

Nicht nur beim FC Bayern, sondern bis in die Nationalmannschaft zeigen erfolgreiche Migranten, was Deutschland natürlich ist: ein Einwanderungsland. Und wie in der Fußballbranche sieht es inzwischen auch fast in der gesamten deutschen Wirtschaft aus. Aber eben nur fast. Ausgerechnet der deutsche Staat beschäftigt so wenige Menschen mit Migrationshintergrund wie kaum ein anderes Industrieland. Auf Ämtern, in Schulen, in Kliniken, bei der Polizei sind Migranten beschämend deutlich unterrepräsentiert.

Dabei sollte gerade der öffentliche Dienst wenigstens partiell widerspiegeln, dass jeder fünfte Bürger Deutschlands einen Migrationshintergrund hat. Doch wie lässt sich das erreichen? Mit einer Quote womöglich? Schon weil sich kaum abgrenzen lässt, wer als Migrant gelten soll und wer nicht, ist das kaum ein gangbarer Weg. Aber gerade der Staat müsste sehr viel mehr darauf achten, dass er Leute aus allen Bevölkerungsgruppen einstellt. Denn er ist für alle da.

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