Für einen Friedenseinsatz der Vereinten Nationen in Mali sind nach Ansicht von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bis zu 11.200 Soldaten notwendig. Diese könnten allerdings nur die Ortschaften absichern, die am stärksten gefährdet seien, erklärte Ban in einem Bericht an den UN-Sicherheitsrat. Es sei daher "absolut notwendig", dass es parallel zu der Friedenstruppe auch Kräfte für Kampfeinsätze und Terrorismusbekämpfung gebe. Diese sollten in Mali und möglicherweise auch in benachbarten Ländern eingesetzt werden.
Terroristische Gruppen stellten eine erhebliche Bedrohung dar, erklärte Ban. Ebenso gehe eine Gefahr durch die Weitergabe von Waffen, selbstgebaute Bomben, Blindgänger und Landminen aus. Der Kampfverband werde benötigt, um Aufgaben zu übernehmen, die das Mandat und die Fähigkeiten von UN-Blauhelmen überstiegen.
Informelle Billigung ohne Mandat
Die Einheit solle zwar kein formelles UN-Mandat erhalten, erklärte Ban in einem Brief an die Mitgliedesstaaten des Sicherheitsrates. Dieser solle den Kampfverband jedoch informell billigen. Unklar ist, wer diese Gruppe bereitstellen soll.
Am 11. Januar hatte die französische Armee einen Einsatz gegen islamistische Kämpfer im Norden Malis begonnen. Unterstützt werden die Soldaten in dem westafrikanischen Krisenland vor allem von Soldaten aus dem Tschad. Die Islamisten wurden inzwischen aus den wichtigen Städten der Region vertrieben, französische Soldaten gehen derzeit im Ifoghas-Gebirge im Nordosten des Landes gegen sie vor.
Der UN-Sicherheitsrat soll sich an diesem Mittwoch mit Bans Bericht befassen. Frankreich hofft, dass das Gremium im April eine Resolution verabschiedet, um den Aufbau einer Friedenstruppe einzuleiten. Diese könnte im Juli ihren Einsatz beginnen.