Einnahmen aus Münzen und Barren:Goldene Zeiten für die AfD

Goldbarren

Die Alternative für Deutschland verkauft jetzt Gold.

(Foto: Sven Hoppe/dpa)
  • Die Alternative für Deutschland (AfD) hat in den ersten Tagen bereits Gold im Wert von 1,6 Millionen Euro verkauft.
  • Verschiedenen Medienberichten zufolge liegen die Preise teils viel höher als bei Banken.
  • Die Partei will durch den Goldverkauf erreichen, dass sie die volle Parteienfinanzierung erhält..

800 Kunden haben schon überwiesen

Die Alternative für Deutschland (AfD) verbucht mit ihrem umstrittenen Goldhandel Erfolge: In nur elf Werktagen hat die eurokritische Partei Münzen und Goldbarren im Wert von 1,6 Millionen Euro verkauft, wie der Spiegel laut Vorabmeldung berichtet. Die 800 Kunden hätten über den Online-Shop bereits 1,3 Millionen Euro auf das AfD-Konto überwiesen.

Die Partei will mit dem Verkauf von Goldbarren und -münzen ihre Parteifinanzen sanieren. Sie hofft, dadurch zwei Millionen Euro zu erlösen, denn nur dann würde sie nicht nur drei Millionen Euro an staatlichen Zuschüssen für 2014 erhalten, sondern die ihr maximal zustehende Summe von fünf Millionen Euro.

Das Ziel: mehr Zuschüsse vom Staat

Hintergrund des Goldhandels der AfD ist, dass dem Parteiengesetz zufolge Parteien nur die Hälfte ihrer Einnahmen aus staatlichen Mitteln beziehen dürfen. Die andere Hälfte muss aus eigenen Quellen generiert werden. Steigen die Einnahmen aus den eigenen Quellen, darf die Partei folglich auch mehr Zuschüsse vom Staat erhalten. Maßstab für die Verteilung der staatlichen Zuschüsse ist neben dem Wahlerfolg und den Mitgliedsbeiträgen einer Partei auch die Summe der eingenommenen Spenden.

Preis für Gold auf tiefstem Stand seit vier Jahren

Wer bei der AfD Gold kauft, macht allerdings nicht unbedingt ein gutes Geschäft: Dem Spiegel und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zufolge liegen die AfD-Goldpreise teils deutlich höher als die der Banken. Dabei warb Parteichef Bernd Lucke zu anfangs offensiv damit, dass die Preise unter denen der Banken liegen. Selbst innerhalb der Partei gibt es daher skeptische Stimmen: Bundesvorstand Konrad Adam sagte dem Spiegel, er habe immer davor gewarnt, dass die Partei mit den Preisen der Konkurrenz nicht mithalten könne. "Die Leute dürfen sich von unserem Angebot nicht getäuscht fühlen."

Es gibt zudem bessere Zeitpunkte, um in das Gold-Geschäft einzusteigen als derzeit: Der Preis für Gold liegt momentan sehr niedrig, an den Rohstoffmärkten macht der starke Dollar dem Edelmetall zu schaffen. Der Preis für Gold fiel um bis zu 3,1 Prozent auf 1161,27 Dollar je Feinunze und damit auf den tiefsten Stand seit etwa vier Jahren.

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