Einfluss von Terroristen auf die Politik:"Dann sind wir zurück im Urwald"

US-Außenminister Powell versucht weiter, die künftige spanische Regierung davon abzuhalten, ihre Soldaten aus dem Irak zurückzuziehen. Terroranschläge wie die von Madrid dürften nicht bestimmen, welchen Kurs ein Land nimmt, sagte er, und: "Wir dürfen uns nicht als Geiseln von derartigen Mördern nehmen lassen."

"Es darf nicht möglich sein, dass terroristische Handlungen wie in Madrid den Kurs bestimmen, den ein Land nimmt", sagte Powell vor Studenten im Rahmen seines Pakistanbesuches. "Wir dürfen uns nicht als Geiseln von derartigen Mördern nehmen lassen. Sonst sind wir zurück im Urwald."

Einfluss von Terroristen auf die Politik: Colin Powell

Colin Powell

(Foto: Foto: AP)

Bei der Parlamentswahl in Spanien drei Tage nach den verheerenden Anschlägen war die konservative Regierung abgewählt worden. Einer der Hauptgründe war der Vorwurf, Ministerpräsident Jose Maria Aznar hätte durch seine starke Unterstützung der USA im Irak-Konflikt Spanien ins Visier islamistischer Terroristen gebracht.

Inzwischen hat eine Extremistengruppe, die sich zu den Terroranschlägen von Madrid bekannt hat, erklärt, in Spanien keine Attentate mehr zu verüben - bis die Regierung ihre Politik festgelegt habe. Andere Staaten, die die USA im Irak weiterhin unterstützen, müssten jedoch mit Anschlägen rechnen.

Am Nachmittag will Powell in Islamabad mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf zusammentreffen. Zuvor erklärte der US-Außenminister auf einer Pressekonferenz, Washington gewähre Pakistan einen Status als starker Verbündeter außerhalb der Nato.

Damit geht eine engere militärische Kooperation einher, etwa was die Lieferung und Lagerung von Waffen anbelangt. Diesen Status genießen nur wenige Staaten wie Israel und Australien.

Nach Indien und Afghanistan ist Pakistan Powells dritte Station auf seiner Asien-Reise. Im Anschluss an das Treffen mit Musharraf wollte Powell die Heimreise antreten.

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