Eine junge Flüchtlingsfrau berichtet:"Die Einsamkeit ist das Schlimmste für mich"

Bayan ist 17, als sie aus Iran flieht und in Rosenheim von der Polizei aufgegriffen wird. Seit eineinhalb Jahren lebt sie in Deutschland - weit weg von ihrer Familie. Im Interview erzählt sie von ihrer Flucht, ihren Hoffnungen und ihrer größten Angst.

Von Ann-Kathrin Eckardt

Seit in den vergangenen Tagen wieder mehr als tausend Menschen im Mittelmeer ertrunken sind, wird viel über sie gesprochen - "die Flüchtlinge". Doch wer sind die Flüchtlinge? Was vertreibt sie aus ihrer Heimat? Wie kommen sie zu uns? Was lassen sie zurück und was erwarten sie von "Germany"? SZ-Autoren haben diejenigen gesprochen, die ihre Flucht überlebt haben. Im Buch Zwei erzählen 23 Flüchtlinge ihre Geschichte.

Mehr Flüchtlingsschicksale

haben acht SZ-Reporter für das Buch Zwei dokumentiert. Nachzulesen in der Wochenendzeitung oder der digitalen Ausgabe.

Eine von ihnen ist Bayan K. Die 19-jährige Iranerin musste ihre Heimat verlassen, weil sowohl sie als auch ihr Vater dort verfolgt wurden. Beide sind Kritiker der iranischen Regierung. Mit 17 floh sie zunächst in den Irak, dann über die Türkei nach Europa - ganz allein. Ihr Ziel war Schweden, die neue Heimat ihres Onkels, aber dort kam sie nie an. Seit eineinhalb Jahren lebt sie nun in München und macht ihren Hauptschulabschluss.

Wer sie trifft, lernt eine junge Frau kennen, die genau weiß, was sie will ("später einmal Medizin studieren") und viel lacht - obwohl ihr Leben bislang oft alles andere als heiter war. Fragt man sie, ob sie bereit ist, auch vor der Kamera zu antworten, antwortet sie: "Ja, aber keine Fragen, bei denen ich weinen muss."

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