Nach Brexit:Ukip-Chef und Brexit-Vorkämpfer Farage tritt ab

"Ich will mein Leben zurück." Nigel Farage erklärt seinen Rücktritt als Chef der rechtspopulistischen UK Independence Party.

Elf Tage nach dem Brexit-Referendum hat Nigel Farage, Wortführer der Leave-Kampagne, überraschend seinen Rücktritt als Chef seiner europakritischen UK Independence Party (Ukip) angekündigt. Mit der Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union habe er sein politisches Ziel erreicht, sagte Farage vor Journalisten in London. Nun wolle er "sein Leben zurückhaben".

Farage war neben dem Ex-Londoner Bürgermeister Boris Johnson der wichtigste Vorkämpfer des Austritts-Lagers vor dem EU-Referendum vom 23. Juni, bei dem sich 52 Prozent der Briten für den Brexit entschieden. Und wie Johnson, der am Donnerstag erklärt hatte, nicht für die Nachfolge von Premier David Cameron zu kandidieren, zieht sich nun auch Farage zurück. Er werde der Partei aber weiter angehören und deren politischen Kampf unterstützen, betonte Farage. Seit 2010 stand er an der Spitze der Unabhängigkeitspartei, bereits zuvor war er von 2006 bis 2009 Ukip-Parteichef gewesen.

Vergangene Woche hatte Farage den Brexit mit einem triumphierenden Auftritt im Europäischen Parlament gefeiert. Vor 17 Jahren hätten die Parlamentarier ihn wegen seiner Forderung nach einem Austritt der Briten aus der Europäischen Union noch ausgelacht. "Jetzt lachen sie nicht mehr", sagte Farage. Das Referendum werde ein Erdbeben auslösen, prophezeite er, "vielleicht sogar für die Politik weltweit".

Er wolle auch weiterhin die Unabhängigkeitsbewegungen unterstützen, die nun in anderen Teilen der EU entstünden, sagte Farage in seiner Rücktrittsrede. "Ich bin mir ganz sicher: Wir haben nicht das letzte Land gesehen, das die EU verlassen möchte."

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