Das Regionalparlament der belgischen Wallonie hat eingelenkt und der belgischen Regierung erlaubt, das umstrittenen Handelsabkommen Ceta zwischen der EU und Kanada zu unterschreiben. 58 Abgeordnete votierten nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga dafür, fünf dagegen. Die Sozialisten und Christdemokraten votierten demnach gemeinsam mit den oppositionellen Liberalen dafür. Grüne und Kommunisten stimmten gegen die Erlaubnis.
Die Region hatte sich bis zuletzt gegen das Abkommen gestemmt und so bereits die für Donnerstag geplante Unterzeichnung verhindert: Ohne das Einverständnis der 3,6 Millionen Wallonen hatte Belgien dem Vertrag nicht zustimmen können - für ein Zustandekommen müssen jedoch alle 28 EU-Mitgliedsstaaten unterzeichnen.
Am Mittwoch teilte die belgische Regierung mit, man habe sich mit der Wallonie geeinigt. Die Zustimmung wurde nach Berichten durch eine Zusatzerklärung zum Vertrag ermöglicht, die die Zentralregierung mit Wallonien und der Region Brüssel aushandelte. "Das abgeänderte Ceta, das korrigierte Ceta ist gerechter als das alte Ceta", sagte der wallonische Regierungschef Paul Magnette vor den Abgeordneten.