Diplomatische Spannungen:USA weisen venezolanische Diplomaten aus

Venezuela's President Nicolas Maduro greets suporters as he arrives at a rally with workers in Caracas

Wirft Washington vor, die Proteste gegen seine Regierung zu schüren: Venezuelas Präsident Nicolas Maduro

(Foto: REUTERS)

Die venezolanische Regierung wirft Washington vor, die Proteste in dem südamerikanischen Land zu schüren und zwang drei US-Diplomaten, Caracas zu verlassen. Nun kam die Retourkutsche der Vereinigten Staaten.

Nach der Ausweisung von drei US-Diplomaten aus Caracas hat die Regierung in Washington ihrerseits drei venezolanische Gesandte zum Verlassen des Landes aufgefordert. Wie das US-Außenministerium mitteilte, haben die betroffenen Diplomaten 48 Stunden Zeit für die Ausreise. Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hatte erst kurz zuvor erklärt, einen neuen Botschafter nach Washington entsenden zu wollen - doch die wohl auch als Beschwichtigung zu wertende Ankündigung blieb bislang ohne Wirkung.

Die venezolanische Regierung hatte die drei US-Diplomaten in der vergangenen Woche unter dem Vorwurf ausgewiesen, sich mit den Anführern der Proteste in dem südamerikanischen Land verschworen zu haben. Maduro spricht von einem Putschversuch "faschistischer Banden" und hat wiederholt auch die USA für die Unruhen verantwortlich gemacht. Washington wies die Anschuldigungen als haltlos zurück.

Bei den seit drei Wochen andauernden Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Oppositionellen in Venezuela wurden mindestens 14 Menschen getötet. Der Unmut richtet sich vor allem gegen die hohe Inflation, die verbreitete Korruption, die häufigen Versorgungsengpässe und die grassierende Kriminalität.

Maduro sieht in den Protesten dagegen einen von den USA unterstützten Versuch, seine Regierung zu stürzen. Der Präsident war im vergangenen Jahr zum Nachfolger des verstorbenen Staatschefs Hugo Chávez gewählt worden.

Die Beziehungen zwischen Venezuela und den USA sind seit langem angespannt, beide Staaten haben seit dem Jahr 2010 keine Botschafter mehr im jeweils anderen Land. Das Außenministerium in Washington erklärte, Caracas müsse "ernsthaft" unter Beweis stellen, dass es an einer Verbesserung des Verhältnisses interessiert sei. Dann seien die USA auch zu einem neuen Austausch von Botschaftern bereit.

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