Dieter Althaus: Interviewserie:"Talphase ist vorbei"

Dieter Althaus meldet sich zurück: In Interviews kündigt der Thüringer die Rückkehr in die Politik an - und redet über seinen Skiunfall.

Am Samstag nominiert, am Montag in der Presse präsent: Das poltische Leben des Rekonvaleszenten und thüringoschen Ministerpräsidenten Dieter Althaus (CDU). Noch vor der Sommerpause will er wieder einsatzfähig sein - das kündigte er in zwei Interviews an, die am Montag in der Bild-Zeitung und in der Thüringischen Allgemeinen erscheinen werden.

Dieter Althaus: Interviewserie: "Ich freue mich, für und mit Euch zusammen zu kämpfen": Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU).

"Ich freue mich, für und mit Euch zusammen zu kämpfen": Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU).

(Foto: Foto (Archiv): AP)

"Nach Abschluss der Klinikphase kehre ich nach Thüringen zurück", sagte der 50-Jährige zu Bild. In der Heimat folge eine Phase der ambulanten Therapie. "Noch vor der Sommerpause werde ich politisch wieder an Bord sein."

Un ddann sagt der passionierte Skifahrer, der bei einem Unfall am Neujahrstag eine Skifahrerin getötet hatte, einen zumindest doppeldeutigen Satz: "Die Talphase habe ich hinter mir. Jetzt geht es aufwärts."

Den thüringischen CDU-Delegierten auf dem Parteitag in Waltershausen hatte Althaus nach der Auszählung per SMS mitgeteilt: "Ich freue mich, für und mit Euch zusammen zu kämpfen." Er sei bereit, "dem Freistaat weiter zu dienen". In Thüringen wird am 30. August ein neuer Landtag gewählt.

Auf Platz zwei der Landesliste wurde die derzeit amtierende Ministerpräsidentin Birgit Diezel mit 84 Prozent der Stimmen gewählt. Würde Althaus wider Erwarten im August nicht als Spitzenkandidat zur Wahl antreten, würde sie nachrücken. Die Landesliste kann theoretisch noch bis Juni geändert werden.

Sein Gesundheitszustand nach dem Skiunfall vom Neujahrstag habe in den vergangenen zwei Wochen große Fortschritte gemacht, sagte Althaus der Bild. An den tödlichen Unfall könne er sich bis heute jedoch nicht erinnern. "Ich habe überhaupt keine Erinnerung an das Geschehene." Diese Zeit sei wie abgeschnitten.

Er fühle sich für den Unfall verantwortlich, sagte Althaus, wies aber den Begriff der Schuld zurück: "Schuld ist nicht die richtige Kategorie, um ein solch tragisches Unglück zu bewerten. Ich fühle mich zutiefst verantwortlich."

Althaus war am Neujahrstag auf einer Skipiste in Österreich mit einer 41-Jährigen zusammengeprallt, die ihren schweren Schädelverletzungen erlag. Wegen des Skiunfalls war Althaus von einem österreichischen Gericht wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe von 33.300 Euro verurteilt worden. Zusätzlich muss er ein Schmerzensgeld von 5000 Euro an den Witwer der bei dem Unfall getöteten Skifahrerin zahlen. Althaus erholt sich derzeit noch in einer Reha-Klinik am Bodensee von den Unfallfolgen.

Die CDU in Thüringen wählte Althaus am Samstag auf einer Delegiertenversammlung in Waltershausen in Abwesenheit mit 94,6 Prozent auf Platz eins der Landesliste.

Nach Informationen der Thüringischen Allgemeinen, die sich auf Parteikreise beruft, wird er wahrscheinlich am kommenden Mittwoch die Heimreise in seinen Wohnort Heiligenstadt im Eichsfeld antreten.

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