Die Seite Drei: Weihnachten in Sachsen:Im Land der Räuchermännchen

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Räuchermännchen sind Sammelstücke, man kann sie hierhin stellen und dorthin, und man muss inzwischen auch damit leben, dass einige weiter nach rechts rausgeschoben werden. (Foto: Jakob Berr)

In Sachsen gibt es: die schönsten Weihnachtsbäume und die größten Weihnachtsstollen. In Sachsen gibt es auch: die meisten Angriffe auf Flüchtlingsheime. Eine Winterreise.

Von Holger Gertz

Weihnachtsland ist kein offizieller Ehrentitel, aber eine Kennzeichnung, auf die man mit gewissem Recht auch stolz sein kann. Also lässt sich der Freistaat Sachsen schon mal Weihnachtsland nennen, auf der Homepage der "Tourismus-Marketing Gesellschaft Sachsen" zum Beispiel, unter der mit leichter Hand gedrechselten Überschrift: "Weihnachtsland Sachsen - Glanzpunkte im Advent". Dort wird gleich der Dresdner Striezelmarkt als ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands erwähnt, ein erster Hinweis darauf, dass das Weihnachtliche in Sachsen besonders weihnachtlich dann ist, wenn man es messen, wiegen, vergleichen kann. Die Schönheit einer Weihnachtstanne scheint wichtiger zu sein als ihre Bedeutung, und wenn die Fichte schief ist, schickt der Boulevard seine Weihnachtsreporter auf Strecke. "Im vergangenen Jahr lachte ganz Deutschland über den Dresdner Weihnachtsbaum."

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