Deutsch-russische Regierungskonsultationen:Quadriga-Absage verärgert Russen

Wenn Deutschland und Russland aufeinandertreffen kommt es regelmäßig zu Spannungen. Zu den deutsch-russischen Regierungskonsultationen trafen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Dimitrij Medwedjew in Hannover. Doch Themen wie die innenpolitische Lage Russlands und internationale Wirtschaftsbeziehungen rückten dieses Jahr in den Hintergrund. Für viel Zündstoff sorgte Absage der Quadriga-Preisverleihung an Wladimir Putin.

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13th German-Russian governmental consultations

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Nach außen demonstrieren die Kanzlerin Merkel und Präsident Medwedjew Harmonie. Doch hinter den Kulissen der 13. deutsch-russischen Regierungskonsultationen dürfte es  ordentlich geknirscht haben.

Kanzlerin Angela Merkel und der russische Präsident Dimitrij Medwedjew am Montag am Berenbosteler See bei Hannover.

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Der Grund: die geplante Vergabe des Quadriga-Preises an den russischen Premier Wladimir Putin. Nach massiver Kritik hatte das Kuratorium die diesjährige Verleihung komplett abgesagt.

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Präsident Medwedjew warf den Deutschen dann auch "Feigheit und Inkonsequenz" vor. "Wenn schon ein Beschluss gefasst ist, dann sollte man dem auch nachgehen", sagte Medwedjew.

Deutsche und russische Politiker im Festsaal der Galerie im Großen Garten in Hannover.

Russian President Medvedev and German Chancellor Merkel walk through a garden before their meeting during the German-Russian consultations in Hanover

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Weiteren Diskussionsstoff bot das wegen der Ehec-Krise verhängte russische Importverbot für deutsches Gemüse, die hohen Gaspreise und verschärfte Visaregeln.

Außerdem wollte sich Kremlchef Medwedjew bei Kanzlerin Merkel ein genaues Bild von der Zukunft des Euro machen. Russland hat einen großen Teil seiner Reserven in Euro angelegt und verfolgt die EU-Krise mit großer Sorge.

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Auf dem Ehrenfriedhof am Maschseeufer legten Merkel und Medwedjew am Dienstag einen Kranz nieder. An einem Denkmal für ermodete Zwangsarbeiter gedachten sie den Opfern, darunter 154 Sowjetbürger.

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Anschließend trafen sich Merkel und Medwedjew mit Wirtschaftsvertretern beider Länder. Russland bot Deutschland eine engere Zusammenarbeit und gemeinsame Investitionen bei der Produktion von begehrten Rohstoffen wie Seltenen Erden an.

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Kanzlerin Merkel dämpfte Erwartungen des Kremlchefs Medwedjews, die russischen Gasimporte könnten wegen des schnelleren Ausstiegs aus der Atomenergie stark steigen. Es werde sicher mehr Gas benötigt, sagte Merkel. Was aber in einem überschaubaren Rahmen sei, weil ein Teil des Energiebedarfs über erneuerbare Energien und eine bessere Energieausnutzung gedeckt werden soll.

Johannes Teyssen, Vorstandsvorsitzender von E.ON, im Gespräch mit Alexander Medvedev, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes des russischen Energiekonzerns Gazprom.

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Medwedjew und Merkel posierten gemeinsam mit Teilnehmern des Deutsch-Russischen Jugendparlaments. Fast eine Woche hatten sich 50 Jugendliche aus Russland und Deutschland zum Meinungsaustausch getroffen.

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Merkel sagte beim Abschluss des 11. Petersburger Dialogs, sie wolle russischen Staatsbürgern Reisen nach Deutschland erleichtern. Bei der Visafreiheit müssten beide Länder zu einem Stufenplan kommen.

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Außenminister Guido Westerwelle und der Russische Sonderbeauftragte für internationale und kulturelle Zusammenarbeit Michail Schwydkoi  unterzeichneten am Rande der deutsch-russischen Regierungskonsultationen eine Absichtserklärung über die Durchführung des Deutschlandjahres in Russland 2012/2013. Kanzlerin Merkel nannte die Zahl von 15 bilateralen Verträgen als Beleg für die Dichte der Beziehungen zu Russland.

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