Der Rücktritt des Premierministers:Der Mann am Ende

Der Rücktritt des Premierministers: Wenn Samantha Cameron mit auftritt, wie am Freitagmorgen vor 10 Downing Street, weiß man, dass der Premier Großes zu verkünden hat.

Wenn Samantha Cameron mit auftritt, wie am Freitagmorgen vor 10 Downing Street, weiß man, dass der Premier Großes zu verkünden hat.

(Foto: AP)

Über David Cameron wird in den Geschichtsbüchern stehen, er hat sein Land aus der EU geführt. Dahinter könnte es heißen: . . . und den Zerfall des Vereinigten Königreichs eingeleitet.

Von Christian Zaschke

Am Ende seiner Rede begann David Camerons Stimme zu zittern. Ganz leicht. Er sah wie immer in Zeiten der Krise bestens aus, ein sehr gesunder Teint, die Haare akkurat gelegt, er hatte sein hölzernes Pult, an das er sich in guten Zeiten beinahe verliebt zu schmiegen pflegte, sicher im Griff. Er machte einen staatsmännischen Eindruck, wie er da am frühen Morgen dieses historischen Freitags vor der berühmten schwarzen Tür mit der Nummer 10 in der Downing Street stand. Aber seine Stimme zitterte. Dass er sein Land liebe, sagte er. Und dass es ihm eine Ehre gewesen sei, diesem Land zu dienen. Erstmals in seinen mehr als zehn Jahren als Chef der Konservativen Partei, erstmals in seinen mehr als sechs Jahren als Premierminister wirkte Cameron tief bewegt. Weil er wusste, was er da angerichtet hatte.

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