Jeb Bush pflegt zwar ein enges Verhältnis zu seinem Bruder George W. Doch zuletzt hat auch er dessen Außenpolitik kritisiert: "Ich wäre 2003 nicht in den Irak gegangen." Im Zusammenhang mit seiner Kandidatur um das Präsidentschaftsamt hielt Jeb Bush diese öffentliche Distanzierung anscheinend für nötig. Schließlich konnte er anfänglich nicht mal auf die Unterstützung seiner Mutter bauen. Zwei Bushs im Präsidialamt seien wohl genug, sagte Barbara Bush amerikanischen Medien. Mittlerweile steht sie hinter den Plänen ihres jüngeren Sohnes.
Der Name Bush bedeutet für den Dritten im Bunde auch eine Chance gegen die Maschinerie Clinton. Wichtig im amerikanischen Wahlkampf sind vor allem zwei Dinge: viel Geld und Stimmen. Bereits bis zum Ende des Monats möchten Bush und sein Team die ersten 100 Millionen zusammen haben. Parteifreund Mitt Romney schätzt, dass Bush wohl doppelt so viele Spenden generieren könnte, wie alle anderen republikanischen Kandidaten zusammen.
Doch man kann sich nicht alles kaufen. Bushs Gegner kritisieren, ihm fehle es an politischen Konturen. Der Gescholtene dagegen nutzte seine jüngste Europa-Reise, um sein außenpolitisches Profil zu schärfen: Er fordert einen freien Markt, spricht sich gegen verbindliche Klimaziele aus und möchte das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP möglichst schnell zur Verhandlung bringen. Bush sieht dabei Europa als wichtigsten außenpolitischen Partner an.