Deportation norwegischer Juden:Polizei entschuldigt sich für Transport in Vernichtungslager

70 Jahre nach der Deportation norwegischer Juden in deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager hat sich die Polizei in Oslo erstmals für ihre aktive Beteiligung am Holocaust entschuldigt.

70 Jahre nach der Deportation norwegischer Juden in deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager hat sich die Polizei in Oslo erstmals für ihre aktive Beteiligung am Holocaust entschuldigt.

Am 26. November 1942 waren 532 Juden aus dem skandinavischen Land per Schiff nach Stettin und von dort in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau transportiert worden. Von ihnen überlebten nur 34. Die heimische Polizei spielte eine zentrale Rolle zum Auftakt der Deportation im Auftrag der deutschen Besatzer Norwegens.

Der jetzige Landespolizeichef Odd Reidar Humlegård sagte im TV-Sender NRK: "Ich will mich entschuldigen im Namen der norwegischen Polizei und aller, die mit der Deportation norwegischer Juden in Konzentrationslager zu tun hatten." Der 89-jährige Samuel Steinmann sagte der Nachrichtenagentur NTB als einziger noch lebender jüdischer Überlebender der Deportationen: "Man muss wohl sagen, dass es höchste Zeit für die Entschuldigung war. Es ist gut, sie zu hören."

Insgesamt starben durch den Holocaust 765 Juden in Norwegen. Vor der deutschen Besetzung 1940 hatten hier gut 2000 Juden gelebt.

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