Demonstrationen in Washington, D.C.:Ein Traum, ein Zankapfel

Es war auf den Tag genau vor 47 Jahren, als Martin Luther King vor dem Lincoln Memorial seine "I Have a Dream"-Rede hielt. Die Tea-Party-Bewegung hat Termin und Ort nun für eigene Zwecke genutzt - die Gegenbewegung ließ nicht auf sich warten.

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Auf den allerersten, flüchtigen Blick könnte es sich hier um eine nachkolorierte Aufnahme vom 28. August 1963 handeln, als der US-amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King seine wohl bekannteste Rede "I Have a Dream" vor mehr als 250.000 Menschen am Lincoln Memorial in Washington, D.C. hielt. Dem ist natürlich nicht so. Die Veranstaltung von diesem Samstag - 47 Jahre nach der geschichtsträchtigen Demonstration der schwarzen Bürgerrechtsbewegung - lief unter dem Titel Restoring Honor - "Ehre wiederherstellen". Foto: AFP

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Initiator der Großdemonstration war der Talkradio- und Fernsehmoderator des US-Senders Fox News, Glenn Beck. Er sieht sein Land "am Scheideweg", die US-Bürger müssten sich wieder Werten wie "Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe" zuwenden. "Gott ist und war immer die Antwort", sagte der Moderator. Prominente Unterstützung bekam er von ... Foto: AFP

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... der Galionsfigur der konservativen "Tea Party"-Bewegung, der Republikanerin und Ex-Vizepräsidentschaftskandidatin, Sarah Palin. Sie sieht ihr Land vor große Aufgaben gestellt: "Wir müssen Amerika wiederherstellen, wir müssen die Ehre Amerikas wiederherstellen." Foto: AP

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Damit erntete sie bei Tausenden konservativen Anhängern, die zum Lincoln Memorial nach Washington gekommen waren, tosenden Applaus. Ko-Agitator Beck beschwor den Augenblick mit patriotischen Formeln: "Heute fängt Amerika wieder an, sich Gott zuzuwenden", sagte er. Es geschehe etwas "jenseits aller Vorstellungskraft". Foto: AFP

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Das Publikum der Restore Honor-Veranstaltung war zwar ohne Transparente gekommen, tat seine Auffassungen jedoch vor allem auf der Kleidung kund. Auf den T-Shirts der Anwesenden waren unter anderem Forderungen wie "Freiheit", "Die Ehre wiederherstellen" oder "Eine Nation unter Gott" zu lesen. Foto: AFP

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Selbst die Nichte Martin Luther Kings, Jr., Alveda King,  konnte für das Anliegen der Restoring Honor-Veranstaltung gewonnen werden. Mit einem Kreuz um den Hals sprach sie vor dem Lincoln-Memorial-Denkmal. Foto: AP

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Doch nicht jeder fand Gefallen daran, dass der Jahrestag der "I have a Dream"-Rede für konservative Propaganda genutzt wird. Unter dem Motto '"Celebrate the Dream and Reject the Nightmare" (den Traum feiern, den Albtraum loswerden) protestierten zeitgleich mehrere tausend Menschen gegen die Veranstaltung von Glenn Beck. Foto: dpa

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"Reclaim the Dream" - "auf den Traum beharren" - forderten die Demonstranten, die einem Aufruf des Geistlichen Reverend Al Sharpton Folge leisteten, an die Bürgerrechtsdemonstration vor 47 Jahren zu erinnern und damit auch eine Gegenbewegung zur Veranstaltung von Glenn Beck zu bilden. Unter den Anwesenden war auch die bekannte Demokratin Eleanor Holmes Norton (Foto), Delegierte des District of Columbia und Miglied des Repräsentantenhauses. Foto: AFP

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Bevor die Gegenbewegung zu einem Marsch durch Washington, D.C. aufbrach, sprach der als sozialkritische Prediger bekannte Al Sharpton vor der Dunbar High School zu den Teilnehmern.  Foto: AFP

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