Demonstration in Tibet:China geht gewaltsam gegen Mönche vor

Die chinesische Führung ist gegen buddhistische Mönche vorgegangen, die in Lhasa gegen die Besatzung ihres Landes demonstriert haben. Auch in Nepal und Indien gab es Protestaktionen.

Rund 60 buddhistische Mönche sind bei Protesten in Lhasa, der Hauptstadt Tibets, festgenommen worden. Die Tibeter hätten am Montag anlässlich des 49. Jahrestages der Flucht ihres geistlichen Oberhauptes nach Indien demonstriert, berichtete der Radiosender Free Asia am Dienstag.

Demonstration in Tibet: Polizisten in Nepal nehmen tibetische Mönche fest, die in Kathmandu demonstrieren. Auch anderenorts gab es Proteste.

Polizisten in Nepal nehmen tibetische Mönche fest, die in Kathmandu demonstrieren. Auch anderenorts gab es Proteste.

(Foto: Foto: dpa)

Rund 300 Demonstranten hätten sich zeitweise in Lhasa versammelt, bevor die Polizei mit Schlagstöcken die Versammlung auflöste. Die Mönche hatten die Freilassung von inhaftierten Glaubensbrüdern aus chinesischen Gefängnissen gefordert.

Die Sicherheitskräfte wollten die Vorfälle zunächst nicht kommentieren. Auch in anderen Staaten erinnerten tibetische Flüchtlinge am Montag mit Protestaktionen an den Jahrestag.

In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu wurden rund 130 Demonstranten bei dem Versuch festgenommen, vor die chinesische Botschaft zu marschieren.

Unterdessen haben sich außerdem Hunderte Exiltibetaner am Dienstag über ein Verbot der indischen Polizei hinweggesetzt und einen Protestmarsch gegen die Olympischen Spiele in diesem Sommer in Peking fortgesetzt.

Sie wollten von Indien nach Tibet marschieren, das von China besetzt gehalten wird. Die Demonstration begannen schon am Montag. Der Marsch zur Grenze soll sechs Monate dauern.

Der 72-jährige Dalai Lama lebt seit einem gescheiterten Aufstand gegen die chinesischen Herrscher seit 1959 im nordindischen Dharamsala.

Während die Volksrepublik ihm vorwirft, er setze sich für eine Abspaltung Tibets ein, sagt er selbst, er wolle lediglich mehr Autonomie und ein Ende der Unterdrückung. 1989 wurde der Dalai Lama mit dem Friedensnobelpreis geehrt.

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