Bundestagsdebatte in der Nachlese:Kampf der Realitäten

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Attacken auf Merkel: Peer Steinbrück im Bundestag (Foto: Hannibal Hanschke/dpa)

Alles gut oder alles schlecht? Im Bundestag läuft die letzte Debatte vor der Wahl - und die Parteien bringen sich in Stellung. Die Regierung lobt ihre eigene Leistung, die Opposition sieht die Lage Deutschlands weniger rosig. Kanzlerkandidat Peer Steinbrück findet gar, Deutschland leide unter "notorischer Unterzuckerung". Die Debatte in der Nachlese.

Von Thorsten Denkler und Michael König, Berlin, und Hannah Beitzer

Merkel trifft auf Steinbrück: Der Bundestag debattiert heute über die Lage in Deutschland. Weniger als drei Wochen vor der Bundestagswahl liefern sich die Bundeskanzlerin und ihr Herausforderer einen neuen Schlagabtausch. Aber auch die anderen Parteien nutzen die Debatte für Angriffe auf den jeweiligen politischen Gegner. Die Debatte in der Nachlese.

  • Gleichstand nach dem TV-Duell: Lange Zeit lag Peer Steinbrück in Umfragen so weit hinter der Kanzlerin, dass diese ihn im Wahlkampf schlicht ignorieren konnte. Doch das TV-Duell am Sonntag gab der SPD neue Hoffnung. Hier schlug sich der SPD-Kandidat tapfer. Eine Umfrage der ARD sah Steinbrück gar als Sieger, das ZDF allerdings Angela Merkel. Es könnte also doch noch spannend werden. Alle SZ-Artikel zum TV-Duell finden Sie auf unserer Themenseite.
  • Merkel lobt sich selbst: Zu Beginn spricht die Kanzlerin über die "Herausforderungen", denen sich Schwarz-Gelb stellen musste - und lobt ihre Regierung: mehr Jobs, geringere Neuverschuldung, strukturell ausgeglichener Haushalt, Schuldenrückzahlung von 2015 an, branchenspezifische Mindestlöhne, Mütterrente, Fortschritte in der Pflege. Es seien "vier gute Jahre für Deutschland" gewesen. Das ist die altbekannte Botschaft der Bundeskanzlerin: Ist doch alles gut hier, machen wir einfach so weiter wie bisher.
  • Markige Worte von Steinbrück: Für Merkels Herausforderer Peer Steinbrück ist es die letzte Gelegenheit vor der Bundestagswahl, der Kanzlerin im Bundestag Kontra zu geben. Seine bisherige Botschaft im Wahlkampf: Deutschland stehe still, die Regierung habe versagt, eine Vision für die Zukunft fehle. Merkel habe dem Land eine Beruhigungspille verpasst, sagt er im Bundestag. Das Land leide unter "notorischer Unterzuckerung". Der SPD-Kandidat wirkt selbstbewusst - das TV-Duell scheint ihm gut bekommen zu sein.
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