Wenigstens eine ist gut drauf an diesem trostlosen Montagmorgen in der CSU-Zentrale: Sie hüpft zwischen den Tischen umher und steckt ihre Nase in alle Ecken. Schäferhündin Cimba durchsucht den Raum, in dem Parteichef Horst Seehofer gleich über das Wahldebakel berichten wird. Cimba findet keinen Sprengstoff. Trotzdem könnte da bald was explodieren bei der CSU. Es sind CSU-Zahlen für die Geschichtsbücher: 38,8 Prozent, 10,5 weniger als 2013 - keine Partei hat mehr verloren bei dieser Wahl. Bis weit nach Mitternacht saß Seehofer am Sonntag mit Vertrauten im vierten Stock der Parteizentrale zusammen. Als er am Morgen danach aus seiner Limousine steigt, sagt er, es habe sich "nichts geändert" an seinem Plan, noch mal als CSU-Chef und Ministerpräsident anzutreten: "Wenn jemand das anders sieht, dann soll er es sagen." Nachfrage: Wie ist das mit seinem vor der Wahl gemachten Angebot, man könne ihn "köpfen", wenn die Sache schiefgehe? Seehofer wiederholt einfach seinen letzten Satz: "Wenn jemand das anders sieht, dann soll er es sagen."
CSU nach der Wahl:Es ist angerichtet
Horst Seehofer weiß, wie man Parteifreunde abserviert: Die CSU pflegt da eine große Tradition. Einige stehen jetzt demonstrativ hinter ihm, andere sind einfach sehr, sehr still.
Von Roman Deininger und Wolfgang Wittl
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