CSU-Chef Horst Seehofer streckt dem ehemaligen Helden noch einmal die Hand aus: Er werde alles dransetzen, Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wieder zurückzuholen.
Karl-Theodor zu Guttenberg soll in die CSU zurückgeholt werden.
(Foto: Getty Images)Mit großer Geste inszeniert Seehofer zum Jahresende fürs Parteivolk die Vergebungsnummer: Trotz Plagiatsaffäre, des Interviewbuchs mit all den Anmaßungen, inklusive verletzender CSU-Schelte - wenn Guttenberg im Team spiele, könne er sogar wieder Minister werden, sagt Seehofer nun gönnerhaft.
Was muss das nur für eine Genugtuung für Seehofer sein, sich am Ende dieses Katastrophenjahres noch einmal über den Baron aus Franken zu erheben? Seehofer hat ihm unmissverständlich klargemacht, wer der Chef in der Partei ist und wer entscheidet, wem ein Comeback gewährt wird.
Der Vorsitzende hätte es auch in der Hand gehabt, Guttenberg dauerhaft aus der Familie zu verbannen. Er hätte nur seinen Daumen senken müssen, so angeschlagen ist Guttenberg. Aber dazu hat sich Seehofer nicht hinreißen lassen.
Es gibt immer noch ein nicht zu vernachlässigendes Lager an der Basis, das mit Seehofer hadert und davon träumt, ein geläuterter Guttenberg würde die Partei irgendwann zu alter Stärke zurückführen. Es gibt keinen Grund für Seehofer, ihnen diesen Glauben zu nehmen. Für die CSU kommt es bei den Wahlen 2013 auf jede einzelne Stimme an.
Guttenberg kann Seehofer im Moment nicht gefährlich werden. Auch Guttenberg braucht die CSU. Jede Faser in ihm will zurück in die Politik, das hat sich schon daran gezeigt, wie er versucht hat, sein Comeback zu erzwingen. Er weiß, nur diese Partei kann ihm jene große Bühne bieten, auf die es ihn zieht.