Crash-Statistik:Chronik des Schreckens

Immer wieder hat es auch bei deutschen Fluggesellschaften in den vergangenen Jahrzehnten schwere Unfälle mit Toten gegeben.

Von Sarah Schmidt

11. Januar 1959: Beim Landeanflug auf den Flughafen von Rio de Janeiro-Antônio Carlo stürzt bei schlechter Sicht und heftigem Regen eine aus Hamburg kommende Lufthansa-Maschine ab. 36 der 39 Personen an Bord von Flug 502 sterben.

28. Januar 1966: Eine Convair CV 440 der Lufthansa verunglückt am Flughafen Bremen bei schlechtem Wetter und geringer Sicht nach einem abgebrochenen Landeversuch. Alle 46 Insassen kommen ums Leben. Unter den Opfern ist auch die Schauspielerin Ada Tschechowa. Die Unglücksursache bleibt unklar.

6. September 1971: Eine BAC 1-11 der Münchner Fluglinie Paninternational muss unmittelbar nach dem Start vom Flughafen Hamburg auf der Autobahn A7 notlanden und wird an einer Brücke zerrissen. 22 Insassen sterben, 99 Personen überleben das Unglück. In den Tank für die Wassereinspritzung zur Kühlung der Triebwerke war versehentlich neben Wasser auch Kerosin eingefüllt worden.

14. August 1972: Bei Königs Wusterhausen in der damaligen DDR explodiert eine Iljuschin 62 der DDR-Gesellschaft Interflug. 156 Menschen kommen ums Leben.

20. November 1974: Eine Boeing 747 der Lufthansa auf dem Weg von Frankfurt nach Johannesburg stürzt kurz nach dem Start vom Zwischenstopp in Nairobi aus geringer Höhe ab. 59 der insgesamt 157 Menschen an Bord kommen ums Leben. Von den 98 Überlebenden bleiben 73 nahezu unverletzt.

2. Januar 1988: 16 Menschen sterben, als eine Boeing 737 der Lufthansa-Tochter Condor beim Landeanflug auf das türkische Izmir abstürzt. Unfallursache ist vermutlich ein Navigationsfehler.

8. Februar 1988: In Mülheim an der Ruhr wird eine Turboprop-Maschine vom Typ Fairchild Swearingen Metro des NFD (Nürnberger Flugdienst, heute Eurowings) beim Landeanflug auf Düsseldorf vom Blitz getroffen und stürzt ab. Keiner der 21 Insassen überlebt.

17. Juni 1989: Eine Iljuschin-62MK der Interflug bricht den Startvorgang am Flughafen Berlin-Schönefeld (damals DDR) wegen technischer Probleme ab. Statt die Triebwerke auf den zum Abbremsen nötigen Umkehrschub zu schalten, begeht der Pilot einen verhängnisvollen Fehler und schaltet die Maschinen ab. Die Verkehrsmaschine schießt über die Landebahn hinaus und fängt Feuer. 20 der insgesamt 105 Menschen an Bord sterben.

22. Dezember 1991: Eine Douglas DC-3 der Classic Wings Airline stürzt während eines Rundflugs am Hohen Nistler bei Heidelberg nach Pilotenfehlern ab. 28 der 32 Menschen an Bord sterben, darunter der Regisseur Martin Kirchberger und sein Filmteam.

14. September 1993: Der Lufthansa-Flug 2904 aus Frankfurt verunglückt bei der Landung auf dem Chopin-Flughafen Warschau. Der an diesem Tag eingesetzte Airbus A320 rutscht über das Ende der Landebahn hinaus und geht nach der Kollision mit einem Erdwall in Flammen auf. Zwei Menschen an Bord kommen dabei ums Leben.

8. August 1996: Die Dassault Falcon 10 der Hubert Burda Media kollidierte beim Landeanflug auf den Flugplatz Offenburg mit einem wolkenverhangenen Berg. Vier Menschen sterben.

7. Juli 1999: Beim Absturz eines Flugzeugs der Lufthansa-Tochter Cargo India kurz nach dem Start im nepalesischen Katmandu sterben fünf Menschen.

26. Dezember 2001: Nach dem Start vom Flughafen Bremerhaven stürzte eine Britten-Norman BN-2 der Bremerhaven Airlines nach wenigen hundert Metern wegen mangelhafter Enteisung der Tragflächen durch den Piloten in die Weser. Acht Menschen sterben, eine Frau kann schwer verletzt gerettet werden.

1. Juli 2002: Ein russisches Passagierflugzeug vom Typ Tupolew Tu-154 und eine Frachtmaschine der DHL vom Typ Boeing 757 kollidieren über dem Bodensee in 11 000 Metern Höhe und stürzen ab. Es gibt 71 Tote.

20. August 2008: Lufthansa und Spanair betreiben den Flug von Madrid-Barajas nach Las Palmas de Gran Canaria in Codesharing. Direkt nach dem Start zerbricht die MD-82 der spanischen Fluggesellschaft und brennt am Boden aus. 154 Passagiere sterben, 18 werden verletzt, viele von ihnen schwer.

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