CNN-Bericht:Russland will mit den USA am Samstag neue Syrien-Gespräche führen

Mitte September sprachen sie noch: Kerry (links) und Lawrow, in Genf. (Foto: dpa)
  • Russland will die Gespräche mit den USA über eine Lösung des Syrien-Konflikts wieder aufnehmen.
  • Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte dem Sender CNN, geplant sei eine Gesprächsrunde aller Staaten, die Einfluss auf die Kriegsparteien hätten.
  • Dazu gehören aus russischer Sicht auch die Türkei, Saudi-Arabien und eventuell Katar.

Russland will die Gespräche mit den USA über den Krieg in Syrien wieder aufnehmen: Länder mit direktem Einfluss auf die am Bürgerkrieg beteiligten Gruppen sollten zu Gesprächen zusammenkommen, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow dem US-amerikanischen Sender CNN.

Dazu zählen aus Lawrows Sicht Russland, das den syrischen Machthaber Baschar al-Assad bei Luftangriffen unterstützt, die USA, die in Syrien gemäßigte Rebellen unterstützen, die Türkei, Saudi-Arabien und eventuell Katar. Die russische Nachrichtenagentur Tass nannte Samstag, den 15. Oktober als möglichen Termin. US-Außenamtssprecher John Kirby bestätigte, dass US-Außenminister John Kerry an dem Treffen in Lausanne teilnehmen werde.

"Wir möchten ein Treffen in diesem kleinen Format, eine geschäftsmäßige Diskussion, nicht noch eine Generalversammlungs-artige Debatte", sagte Lawrow mit Blick auf die Generalversammlung der Vereinten Nationen, bei der Russland und Frankreich zwei Resolutionen eingebracht und sich gegenseitig blockiert hatten.

Der russische Präsident Wladimir Putin warf Frankreich gar vor, bei seiner Abstimmung vorsätzlich falschgespielt zu haben, "antirussische Hysterie" anheizen zu wollen und im Auftrag der USA zu handeln. Putin hatte einen geplanten Besuch in Frankreich deshalb abgesagt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande drängten Putin in einem Telefongespräch erneut, sich für eine Waffenruhe in Syrien einzusetzen. Der Kreml steht wegen seines harten Vorgehens in Syrien international in der Kritik. Nach dem Zusammenbrechen einer Waffenruhe fliegt der Hauptverbündete des Assad-Regimes regelmäßig schwere Luftangriffe auf strategisch wichtige Städte wie Aleppo und setzt dabei auch sogenannte bunkerbrechende Bomben ein.

© SZ.de/AFP/ees - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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