Chronologie:Der Krieg in Syrien im Überblick

Wie in Syrien aus friedlichen Protesten im Jahr 2011 ein tödlicher Konflikt wurde, der mittlerweile zu gefährlichen Spannungen zwischen den USA und Russland geführt hat.

Von Markus C. Schulte von Drach

Nach dem mutmaßlichen Chemiewaffenangriff der syrischen Armee auf den Ort Duma in Ost-Ghouta hat US-Präsident Donald Trump einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt. Die Spannungen zwischen den USA und ihren Verbündeten auf der einen Seite sowie Syrien und Russland auf der anderen Seite nehmen drastisch zu. Es gibt die Befürchtung, es könnte zu einer direkten Konfrontation des Westens mit Russland kommen.

Der Verlauf des syrischen Bürgerkriegs von Beginn an im Überblick:

Vom Protest zum Bürgerkrieg

Nach den Aufständen in Tunesien Ende 2010 und Ägypten Anfang 2011 kommt es im Januar und Februar auch in Syrien zu Protesten der syrischen Opposition. Anfänglich sind es nur kleinere Demonstrationen, auf die Behörden mit der Verhaftung von Oppositionellen reagieren. Proteste in den Städten Qamischli und vor allem in Daraa werden im März mit Gewalt beendet. Es kommt zu Ausschreitungen, öffentliche Gebäude werden angezündet, Demonstranten von den Sicherheitskräften getötet.

Präsident Baschar al-Assad hebt die seit 1963 geltenden Notstandsgesetze auf. Der Premierminister und das Kabinett treten zurück. Die Proteste gehen jedoch weiter.

Demonstration in Homs 2011

Assad-Gegner versammeln sich am 18. April in der Stadt Homs zum Gebet

(Foto: REUTERS)

Die Gewalt eskaliert

Am 22. April kommt es in vielen Städten zu den bisher größten Demonstrationen, bei gewaltsamen Auseinandersetzungen töten Sicherheitskräfte vermutlich mehr als 70 Menschen.

Die Städte Homs und Daraa sowie weitere Orte und ein Vorort der Hauptstadt Damaskus werden abgeriegelt, zum Teil wird die Strom- und Wasserversorgung gekappt. Das Militär setzt Panzer ein. Hunderte Menschen sterben, Tausende werden verhaftet. Die Proteste weiten sich auf weitere Städte auf, etwa Aleppo und Hama. Bereits jetzt fliehen Hunderte von Syrern in die Türkei und den Libanon.

Hisbollah-Milizen auf Assads Seite

Assad lässt neben seiner Baath-Partei weitere Parteien zu. Doch die Demonstranten wollen seinen Rücktritt. Die Auseinandersetzungen nehmen an Gewalt zu. Seit Mai unterstützen offenbar Spezialeinheiten aus Iran die syrische Regierung. Außerdem kämpfen Mitglieder der schiitischen Islamistengruppe Hisbollah aus dem Libanon auf Seiten der Regierung.

Spätestens hier zeigt sich ein religiös-politischer Aspekt des Konflikts: Assad ist Alawit, genau wie viele andere Führungskräfte in der Armee und der regierenden Baath-Partei. Die Alawiten stehen den Schiiten nahe. Das schiitische Regime in Iran ist ein enger Verbündeter der Regierung in Damaskus. Die Bevölkerungsmehrheit in Syrien ist jedoch sunnitischen Glaubens, und steht auch deshalb der Regierung - und den schiitischen Minderheiten im Land - kritisch gegenüber. Die schiitischen Gruppen sehen sich bedroht und stehen deshalb eher hinter dem Regime.

Deserteure bilden die "Freie Syrische Armee"

Signale der Regierung, demokratischere Verhältnisse zuzulassen, bewirken angesichts der Gewalt der Sicherheitskräfte nichts. Dafür desertieren Tausende von syrischen Soldaten und bilden Ende Juli die "Freie Syrische Armee". Sie fordern wie die Demonstranten den Sturz Assads. In Istanbul wird von Exil-Syrern der "Syrische Nationalrat" gegründet, der die Opposition vereinigen will. Sein Einfluss auf die Vorgänge in Syrien bleibt allerdings gering.

Die Zahl der Flüchtlinge geht inzwischen in die Tausende. Die Türkei beginnt, Flüchtlingslager zu errichten. Viele Syrer gehen nun auch nach Jordanien und Libanon.

Iran fordert von Assad im September einen Gewaltverzicht, eine Resolution gegen den Diktator im UN-Sicherheitsrat wird von Moskau und Peking allerdings erneut verhindert.

Chronologie: Ein Mitglied der Ahrar al-Scham feuert auf Kämpfer der kurdischen Miliz YPG

Ein Mitglied der Ahrar al-Scham feuert auf Kämpfer der kurdischen Miliz YPG

(Foto: AFP)

Islamisten gewinnen an Einfluss

Zunehmend organisieren sich die oppositionellen Gruppen nun entlang ihrer Religion und Herkunft. Regimetreue alawitische Milizen und sunnitische Extremisten heizen die Gewalt weiter an. In den von Kurden bewohnten Gebieten in Nordsyrien übernehmen kurdische Milizen weitgehend die Kontrolle.

Nach der Gründung der sunnitischen Rebellenmiliz Ahrar al-Scham im Oktober und weiterer islamistischer Gruppen weicht der Ruf nach einer Demokratie in der Opposition zunehmend dem nach einem islamischen syrischen Staat. Aus den Protesten hat sich ein Bürgerkrieg entwickelt - zwischen Assads Soldaten und Polizisten auf der einen Seite und der Freien Syrischen Armee, Ahrar al-Scham und anderen Rebellengruppen auf der anderen Seite.

Ende des Jahres 2011 meldet die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, den Tod von mehr als 5000 Zivilisten durch die syrischen Sicherheitskräfte. 8000 Syrer hat das Flüchtlingshilfswerk der UN (UNHCR) außerhalb des Landes registriert. Etliche mehr sind im Lande selbst auf der Flucht. In Deutschland bewerben sich 2011 etwa 2600 Syrer um Asyl.

2012

Terroristen der Al-Nusra-Front exekutieren syrische Soldaten

Terroristen der Al-Nusra-Front töten 2013 - vermutlich in der Stadt Raqqa - gefangene syrische Soldaten

(Foto: AFP Photo/HO/Youtube)

Al-Nusra-Front bekennt sich zu Anschlägen

Trotz diplomatischer Bemühungen gehen die Kämpfe unvermindert weiter. Aufsehen erregt die Bombardierung der Stadt Homs durch die Regierungstruppen, bei der Hunderte Menschen getötet werden. Im Januar bekennt sich eine neue Terrorgruppe, die Al-Nusra-Front, zu einer Reihe von Anschlägen gegen die syrischen Streitkräfte. Die Gruppe ist ein Ableger der al-Qaida im Irak. Nach den Islamisten etwa von Ahrar al-Scham ist damit eine weitere religiöse Gruppe an den Kämpfen beteiligt - allerdings eine deutlich extremere. Die Terroristen greifen nicht nur das syrische Militär an, sondern töten auch Christen allein wegen ihrer Religion. Allerdings werfen die christlichen Kirchen in Syrien auch der Freien Syrischen Armee vor, Christen zu vertreiben.

Russland verhindert erneut eine UN-Resolution gegen Syrien.

Ein im März vereinbarter Waffenstillstand wird nicht eingehalten. Syrische Soldaten greifen wieder etliche Städte und Dörfer an, aus denen nun Zehntausende Menschen fliehen. Immer wieder kommt es zu Massakern, auch durch Rebellen.

Zehntausende fliehen aus dem Land

Im April ist die Zahl der vom UNHCR registrierten Flüchtlinge auf mehr als 50 000 gestiegen.

Im Juni findet eine erste Friedenskonferenz in Genf statt, an der sich die fünf Vetomächte im UN-Sicherheitsrat, die Türkei und mehrere Staaten der Arabischen Liga beteiligen. Am Ende steht die Forderung nach einer Übergangsregierung, an der die Aufständischen beteiligt sein sollen - von der jedoch auch der Diktator Assad nicht ausgeschlossen werden soll.

Im Juli startet die Regierung einen Angriff auf Aleppo, nun sind schon mehr als 100 000 aus dem Land geflohen, deutlich mehr Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht vor dem Kämpfen und weil ihre Häuser zerstört wurden.

Rücktritt und Seitenwechsel

Der UN-Sondergesandte für Syrien, Kofi Annan, tritt im August zurück, da seine Vermittlungsversuche erfolglos bleiben. Assads Position wird geschwächt, als sein Ministerpräsident Riyad Hijab zur Opposition wechselt. Doch der Bürgerkrieg geht weiter. Die Rebellen werfen dem Regime den Einsatz von Chemiewaffen vor.

Im Dezember löst die "Nationalkoalition für Oppositions- und Revolutionskräfte" den Syrischen Nationalrat als Dachorganisation der Oppositionellen ab. Sie wird aber nur von einem Teil der Aufständischen anerkannt.

Viele Syrer fliehen weiter nach Europa

Am Ende des Jahres 2012 sind 500 000 Syrer außerhalb ihres Landes von der UNHCR als Flüchtlinge registriert. Mehr als 135 000 davon befinden sich in der Türkei, etwa 110 000 im Libanon, 100 000 in Jordanien und 54 000 im kurdischen Teil des Irak.

Immer mehr Syrer versuchen, von hier weiterzureisen, viele auch in Richtung Europa. Die ersten syrischen Flüchtlinge kommen mit Booten über das Mittelmeer. Andere schlagen sich durch nach Bulgarien, Griechenland, Mazedonien, Rumänien, Serbien und Ungarn. Die meisten wollen weiter in die EU hinein. Von Deutschland aus werden keine syrischen Flüchtlinge mehr nach Griechenland und Italien zurückgeschickt, weil diese Länder mit den Asylbewerberzahlen überfordert sind.

2013

Kriegsverbrechen auf allen Seiten

Die Vereinten Nationen legen neue Zahlen vor: Seit Beginn der Proteste sind mehr als 60 000 Menschen in Syrien ums Leben gekommen. Etliche Städte werden mal von der einen, dann von der anderen Seite kontrolliert, die syrische Armee macht manche Stadtviertel dem Erdboden gleich.

Allen Seiten werden von Nichtregierungsorganisationen Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die Zahl der Flüchtlinge nimmt nun dramatisch zu. Bis zum April hat das UNHCR eine Million Syrer registriert, die ihre Heimat verlassen haben. Mehrere Millionen sind im Land auf der Flucht.

Lager der Terroristen spaltet sich

Im April überwirft sich die Al-Nusra-Front mit der irakischen Terrorgruppe "Islamischer Staat im Irak" (ISI), nachdem diese die Kontrolle über ihren syrischen Ableger übernehmen will. Al Nusra sieht sich weiter als Teil von al-Qaida, während der ISI sich in "Islamischer Staat im Irak und der Levante" (ISIS/ISIL) umbenennt. Die Terroristen dieser Gruppe, die zum Teil aus Irakern, aber auch aus ausländischen Islamisten besteht, bekämpft mit großem Erfolg Assads Truppen, aber auch andere Aufständische wie die Freie Syrische Armee, die Kurden und Al Nusra. ISIS erobert im Laufe des Jahres einige Städte, es kommt zu Massakern vor allem an Alawiten und Christen.

Nachdem Rebellen und Regierung sich gegenseitig den Einsatz von Chemiewaffen vorgeworfen haben, liefert eine Untersuchung von UN-Chemiewaffeninspektoren Ende September lediglich Indizien dafür, dass das Regime verantwortlich ist. Damaskus stimmt zu, alle seine Chemiewaffen vernichten zu lassen.

Deutschland beschließt erstes Flüchtlingsprogramm

In Deutschland wird im Juni ein Programm beschlossen, 5000 besonders schutzbedürftige Syrer einreisen zu lassen.

Im August fällt die Stadt Raqqa in die Hände der ISIS-Terroristen. Ihr Führer Abu Bakr al-Baghdadi macht sie zu einem seiner Hauptquartiere.

Chronologie: Die italienische Marine bringt im Rahmen von "Mare Nostrum" Flüchtlinge nach Sizilien, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen wollten

Die italienische Marine bringt im Rahmen von "Mare Nostrum" Flüchtlinge nach Sizilien, die über das Mittelmeer nach Europa fliehen wollten

(Foto: AFP)

Im Sommer schlagen sich Tausende geflüchtete Syrer nach Europa durch. Im September erklärt Schweden als erstes EU-Land, alle Syrer, die bereits im Lande sind, würden Asyl erhalten und könnten ihre Familien nachholen.

Angesichts der Zunahme und der vielen Menschen, die im Mittelmeer sterben, startet Italien im Oktober die Operation Mare Nostrum, die mehr als 100 000 Menschen retten wird. EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ruft die Mitgliedstaaten auf, mehr syrische Flüchtlinge aufzunehmen.

Islamistengruppen wie Ahra al-Scham vereinigen sich im November zur Islamischen Front und stellen nun die größte bewaffnete Gruppe der Aufständischen dar. Sie erhalten offenbar Geld aus den Ländern der Golfregion wie Saudi-Arabien.

Mehr als zwei Millionen Syrer auf der Flucht

Ende des Jahres 2013 kämpfen Armee und Rebellen intensiv um die zweitgrößte Stadt Syriens, Aleppo. Inzwischen stellen Islamisten verschiedener Gruppen den größten Teil der Kämpfer gegen Assads Soldaten, es sind deutlich mehr als in der Freien Syrischen Armee kämpfen. Unter den Islamisten sind inzwischen viele internationale Dschihadisten, von denen sich viele ISIS angeschlossen haben. Die Terrorgruppe kann ihre Kontrolle über große Teile des Landes aufrechterhalten.

Flüchtlingslager an der Grenze zwischen Türkei und Syrien 2013

Flüchtlingslager an der Grenze zwischen der Türkei und Syrien 2013

(Foto: AFP)

Im Dezember haben 2,3 Millionen Syrer ihre Heimat verlassen. Allein die Türkei hat 700 000 von ihnen aufgenommen, 840 000 sind im Libanon, 560 000 in Jordanien, 200 000 im Irak. In Syrien selbst sind mehr als vier Millionen Menschen auf der Flucht. Die Zahl der Syrer, die sich in Richtung Europa aufmachen, steigt kontinuierlich. Syrer stellen inzwischen eine der zwei größten Gruppen von Flüchtlingen, die über das Mittelmeer nach Italien, aber auch Griechenland, Spanien sowie nach Bulgarien kommen. Insgesamt sind es etwa 50 000, die Europa erreichen.

Etwa 18 000 Syrer sind seit Beginn des Krieges nach Deutschland gekommen, fast 12 000 haben 2013 erstmals einen Asylantrag gestellt.

In Schweden leben bereits 15 000 Syrer, trotz seiner kleineren Bevölkerungszahl ist das Land bereit, 8000 weitere aufzunehmen. Großbritannien hat etwa 2000 Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen, Frankreich etwa 1300.

Besonders betroffen von den wachsenden Flüchtlingszahlen sind allerdings Länder wie Ungarn und Bulgarien. In Ungarn ist die Zahl der Flüchtlinge insgesamt dramatisch auf etwa 18 000 gestiegen, in Bulgarien auf fast 9000 - darunter viele Syrer, die aus der Türkei gekommen sind. Alle diese Flüchtlinge müssten ihre Asylanträge dort stellen, wo sie die EU erstmals betreten haben. Viele wollen das aber nicht.

Nils Muižnieks, Kommissar für Menschenrechte des Europarates, kritisiert, dass Europa sich weigere, das Ausmaß der humanitären Katastrophe wahrzunehmen.

2014

Friedenskonferenz scheitert

Deutschland erklärt sich im Januar bereit, syrische Chemiewaffen zu vernichten.

In Genf scheitert im Februar eine internationale Syrien-Friedenskonferenz. Die Kämpfe gehen in unverminderter Stärke weiter. Und zwar auch zwischen verschiedenen Gruppen der Aufständischen. So gehen einige gemäßigte Rebellengruppen, darunter die Freie Syrische Armee, gegen ISIS vor.

Aleppo nach einem mutmaßlichen Angriff mit Fassbomben im März 2014

Aleppo im März 2014.

(Foto: REUTERS)

Bei Kämpfen in der Umgebung von Aleppo wirft die syrische Armee immer wieder Fassbomben ab, die eine besonders große Gefahr für Zivilisten darstellen. Der Regierung in Damaskus wird in einem UN-Bericht vorgeworfen, Zivilisten zu töten und sogar Kinder zu foltern. Rebellengruppen, kritisiert der Bericht, würden Kinder rekrutieren.

Eine Million Syrer auf vier Millionen Libanesen

Im April steigt die Zahl der Flüchtlinge außerhalb Syriens auf 2,6 Millionen. Eine Million ist in den Libanon geflohen, dessen Bevölkerung selbst lediglich bei vier Millionen liegt. 95 000 Syrer haben inzwischen in Europa einen Asylantrag gestellt. Etwa 30 000 davon haben es Pro Asyl zufolge bis nach Deutschland geschafft. Hier sind nun innerhalb der EU die meisten syrischen Flüchtlinge.

Im Mai erklärt der UN-Sondergesandte für Syrien, Lakhdar Brahimi seinen Rücktritt - und entschuldigt sich beim syrischen Volk für sein Scheitern. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch berichtet von Hinweisen auf Angriffe der Armee mit Chlorgas.

Deutschland beschließt im Juni, weitere 10 000 syrische Flüchtlinge aufzunehmen.

Der "Islamische Staat" wird ausgerufen

Am 29. Juni erklärt Abu Bakr al-Baghdadi, Führer der Terrororganisation ISIS, die von seinen Kämpfern kontrollierten Gebiete im Irak und in Syrien zum Kalifat. Die Organisation heißt nun nur noch "Islamischer Staat". Die Terroristen verbreiten Angst und Schrecken mit Enthauptungen und Kreuzigungen von Gegnern - auch von Kämpfern anderer Rebellengruppen.

Im Juli meldet das UNHCR 2,9 Millionen registrierte syrische Flüchtlinge. Fast elf Millionen Menschen in Syrien sind der Organisation zufolge auf humanitäre Hilfe angewiesen, von denen nur fast fünf Millionen erreichbar seien. UNHCR-Specherin Melissa Fleming fordert die europäischen Staaten auf, mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Bislang zählt das UNHCR lediglich 123 000 Asylbewerber in Europa.

Isis Irak Syrien Kalifat

ISIS-Kämpfer in Raqqa im Juni 2014

(Foto: REUTERS)

Baschar al-Assad bleibt Syriens Präsident

Kämpfer des IS erobern die Provinzhauptstadt Deir al-Zor, die Terroristen kontrollieren nun etwa ein Drittel der Fläche Syriens. In Damaskus lässt sich derweil Baschar al-Assad für eine dritte Amtszeit als Präsident vereidigen.

Im September hat die Zahl der Syrier, die ihre Heimat verlassen mussten, den UNHCR zufolge drei Millionen erreicht. Die US-Luftwaffe beginnt mit Angriffen auf Stellungen des IS in Syrien. Kampflugzeuge aus Jordanien, Bahrain, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten beteiligen sich an den Luftschlägen. Auch im Irak gehen die USA mit Kampfflugzeugen gegen den IS vor.

Die Extremisten des IS enthaupten die US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff, die britischen Entwicklungshelfer David Haines und Alan Henning und den amerikanischen Entwicklungshelfer Peter Kassig. Angeblich hatten die Terroristen angeboten, die Geiseln gegen Lösegeld freizulassen, das aber nicht gezahlt wurde. Außerdem veröffentlichen die Terroristen ein Video von der Enthauptung von 22 syrischen Soldaten.

Kampf um Kobanê

In der kurdischen Stadt Kobanê an der Grenze zur Türkei verteidigen sich kurdische Milizen im September gegen eine Offensive von IS-Terroristen, die immer mehr Unterstützung durch Kämpfer aus anderen Rebellengruppen und dem Ausland erhalten. Die Islamisten übernehmen die Kontrolle über die Stadt, die jedoch von den Kurden zum Teil zurückerobert werden kann. Innerhalb weniger Tage fliehen etwa 130 000 Syrer aus Kobanê in die Türkei.

Im Oktober meldet Amnesty International, dass mehr als drei Millionen Menschen aus Syrien geflohen sind. 1,6 Millionen sind in der Türkei, 1,1 Millionen im Libanon, 620 000 in Jordanien. Weitere Flüchtlinge leben im Irak und in Ägypten. In Syrien selbst sind AI zufolge fast 6,5 Millionen Syrer auf der Flucht.

Bis Ende des Jahres 2014 haben fast 40 000 Syrer in Deutschland erstmals um Asyl gebeten. Sie machen damit einen großen Teil der deutlich gestiegenen Asylanträge aus. In Ungarn und anderen Ländern wachsen die Probleme mit den Flüchtlingen, von denen immer mehr aus Syrien kommen. Inzwischen liegt Ungarn mit fast drei Asylbewerbern auf 1000 Einwohner in der EU auf Platz zwei hinter Schweden.

Nach Berechnungen der UN werden etwa 3,7 Milliarden Dollar für humanitäre Hilfe für die Syrer benötigt. Bislang ist erst etwas mehr als die Hälfte des Geldes aufgebracht worden. Die Türkei kommt allerdings allein schon auf vier Milliarden Dollar, die sie für die Flüchtlingshilfe benötige. Bekommen soll sie von der internationalen Gemeinschaft bislang etwa 250 Millionen. Seit Ausbruch des Krieges hat die EU die Türkei mit fast 190 Millionen Euro unterstützt. Deutschland hat von 2012 bis 2015 (Stand Ende August) insgesamt mehr als eine Milliarde Euro für humanitäre Hilfe und andere Maßnahmen für Syrer zur Verfügung gestellt.

2015

Elf Millionen Syrer auf der Flucht

Im Januar gelingt es kurdischen Milizen, die IS-Kämpfer aus der Stadt Kobanê zu vertreiben, während türkisches Militär von jenseits der Grenze zusieht.

Die Vereinten Nationen berichten von bislang 220 000 Toten. 3,8 Millionen Syrer sind inzwischen aus ihrem Land geflüchtet, in Syrien selbst zählt das UNHCR 7,6 Millionen Vertriebene. Die Kämpfe lassen nicht nach, alle Seiten melden immer wieder militärische Erfolge, die häufig aber nur vorübergehend sind.

Nachdem die IS-Terrorristen zwei Japaner ermordet haben, zeigen sie im Februar das Video eines jordanischen Kampfpiloten, der bei lebendigem Leibe verbrannt wird. Der Soldat war im Dezember abgestürzt und in Gefangenschaft geraten. Jordanien exekutiert darauf hin eine inhaftierte Terroristin.

Die Provinz Idlib in der Hand der Islamisten

Chronologie: Die gegenwärtige Situation in Syrien

Die gegenwärtige Situation in Syrien

(Foto: SZ-Karte: Sarah Unterhitzenberger; Quelle: IUCA)

Die Freie Syrische Armee erringt einige militärische Erfolge gegen Regierungstruppen - allerdings werden die Rebellen von Kämpfern der Al-Nusra-Front unterstützt. Im Mai übernehmen islamistische Rebellen die syrische Provinz Idlib vollständig. Es ist ein Zusammenschluss der Ahrar al-Scham und weiterer Gruppen, darunter auch die Al-Nusra-Front, die die syrische Armee dort vertreiben. Ebenfalls im Mai besetzen Terroristen des IS die antike Stadt Palmyra.

Im Juli kommt es in der türkischen Stadt Suruç, die überwiegend von Kurden bewohnt wird, zu einem Selbstmordattentat, das dem IS zugeschrieben wird. Bei dem Anschlag auf eine Versammlung überwiegend junger Leute sterben 34 Menschen. Viele Kurden protestieren danach gegen die Regierung, die ihnen zufolge zu wenig gegen den IS unternimmt. Kurdischen Rebellen der PKK machen türkische Polizisten mitverantwortlich für den Anschlag und töten zwei Sicherheitsleute. Die türkische Regierung beendet den Waffenstillstand mit der PKK und geht seitdem mit militärischer Gewalt gegen die Kämpfer der PKK vor.

Die Zahl der syrischen Flüchtlinge im Ausland erreicht vier Millionen.

Chronologie: Flüchtlinge kommen Anfang September am Münchner Hauptbahnhof an

Flüchtlinge kommen Anfang September am Münchner Hauptbahnhof an

(Foto: AP)

Im August enthaupten die IS-Terroristen den Archäologen Khaled Asaad, Ausgrabungsleiter von Palmyra. Danach beginnen sie, Gebäude der historischen Stätte zu zerstören.

Mehr als 150 000 Flüchtlinge, viele davon Syrer, haben bis August Ungarn erreicht, dreimal so viele wie 2014. Viele wollten von Serbien aus in das Land, bevor der ungarische Grenzzaun fertiggestellt ist. Es gibt aber nur einige Tausend Aufnahmeplätze für die Flüchtlinge.

Mitte des Monats veröffentlichen die Vereinten Nationen die Schätzung von 250 000 Todesopfer in Syrien.

Deutschland nimmt Zehntausende Syrer auf

Ende August erklärt das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, syrische Flüchtlinge würden nicht mehr in andere EU-Staaten zurückgeschickt. Viele Syrer versuchen nun, aus Ungarn über Österreich nach Deutschland zu kommen. Angesichts von Tausenden von Flüchtlingen allein am Bahnhof in Budapest lässt Ungarn Anfang September viele Syrer einfach mit dem Zug ausreisen.

Einige Zehntausend Flüchtlinge kommen innerhalb weniger Tage nach Deutschland und Österreich. Die Länder führen schließlich wieder Grenzkontrollen ein, teilweise wird sogar der Zugverkehr eingestellt, um die Verteilung der Flüchtlinge organisieren zu können. Die EU kann sich erst nach langen Verhandlungen auf eine Quote über die Verteilung von Flüchtlingen aus Italien, Griechenland und Ungarn einigen - gegen den Widerstand osteuropäischer Länder. Eine Milliarde Euro sollen außerdem über Hilfsorganisationen an die Länder gehen, die in der Region Millionen Flüchtlinge aufgenommen haben.

Chronologie: Nach einem mutmaßlichen Luftangriff syrischer Kampfflugzeuge Ende Oktober auf Douma im Osten von Damaskus

Nach einem mutmaßlichen Luftangriff syrischer Kampfflugzeuge Ende Oktober auf Douma im Osten von Damaskus

(Foto: Sameer Al-Doumy/AFP)

Frankreich kündigt Luftangriffe auf IS-Stellungen an. Auch die Briten denken darüber nach. Beide Länder haben sich bereits an Luftschlägen gegen den IS im Irak beteiligt.

Ende September kommt es zum ersten Luftangriff der Franzosen auf IS-Kämpfer. Auch Russland beginnt mit Luftangriffen vor allem auf Stellungen von Assad-Gegnern, nachdem das Land das Regime bereits mit Waffen versorgt hat. Anfänglich erweckt Moskau den Eindruck, vor allem gegen den IS vorgehen zu wollen. Russlands erklärtes Ziel ist es jedoch, das Assad-Regime zu schützen, mit dem Moskau verbündet ist. Nach nicht überprüfbaren Angaben haben die russischen Angriffe mehrere hundert Tote gefordert.

Es kommen weiterhin Tausende von Flüchtlingen aus Syrien und anderen Ländern von Südosten in die EU. Im Oktober macht Ungarn die Grenzen zu Slowenien, Kroatien und Serbien dicht. Tausende Migranten, die über Mazedonien nach Serbien kommen, reisen nun über Kroatien und Slowenien direkt weiter nach Österreich und von dort nach Deutschland. An vielen Grenzübergängen kommt es zu chaotischen Szenen, in Deutschland melden immer mehr Kommunen Probleme bei der Unterbringung der Flüchtlinge.

In Syrien gelingt es den Regierungstruppen trotz der russischen Luftunterstützung nicht, Gebiete von den Rebellen zurückzuerobern. Die Aufständischen verfügen offenbar zunehmend über Panzerabwehrraketen aus amerikanischer Produktion, die ihnen von arabischen Staaten geliefert werden. China warnt vor einem Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland in Syrien.

Ende Oktober findet in Wien ein Treffen der Außenminister der Länder statt, die eine direkte oder indirekte Rolle im Bürgerkrieg spielen. Eingeladen sind Vertreter aus den USA, aus Russland, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, der EU, aus Jordanien, der Türkei, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Ägypten - und erstmals auch aus dem Iran. Bislang war Teheran an solchen Konferenzen nicht beteiligt worden - weil die Regierung sich geweigert hatte, als Friedenslösung die Bildung einer Übergangsregierung mit Oppositionsvertretern zu unterstützen.

Am 31. Oktober 2015 stürzt ein russisches Passagierflugzeug über der ägyptischen Sinai-Halbinsel ab. An Bord ist eine Bombe explodiert. Der sogenannte Islamische Staat bekennt sich zu dem Anschlag.

Chronologie: Türkische Kampfflugzeuge schießen einen russischen Bomber ab, der den türkischen Luftraum verletzt haben soll.

Türkische Kampfflugzeuge schießen einen russischen Bomber ab, der den türkischen Luftraum verletzt haben soll.

(Foto: AFP)

Am 13. November verüben Terroristen Anschläge in Paris, zu denen sich der "Islamische Staat" bekennt. 130 Menschen sterben. Frankreich verstärkt die Luftangriffe auf Stellungen der Terrormiliz. Präsident François Hollande bemüht sich, andere Staaten zu einem intensiveren Einsatz gegen die Terroristen zu bewegen. Auch Russland soll sich an der Koalition beteiligen, obwohl Moskau den syrischen Diktator unterstützt.

In Wien einigen sich die Teilnehmer der zweiten Syrien-Konferenz am 14. November auf einen Plan zur politischen Lösung des Konflikts. Es gibt jedoch keine Einigkeit über die Zukunft von Baschar al-Assad.

Türkische Kampfflugzeuge schießen am 24. November einen russischen Bomber über der syrischen Provinz Latakia ab. Die Maschine war vermutlich im Einsatz gegen aufständischeTurkmenen in Syrien, denen die Türkei sich verbunden fühlt. Das russische Flugzeug hatte angeblich türkischen Luftraum verletzt.

Die EU und die Türkei verhandeln am 30. November darüber, wie Flüchtlinge daran gehindert werden können, nach Griechenland zu kommen. Die Türkei soll die Grenze besser sichern. Dafür will die EU drei Milliarden Euro zur Versorgung von Flüchtlingen in der Türkei bereitstellen. Den Türken wird eine Aufhebung der Visumspflicht und eine Belebung der Beitrittsverhandlungen mit der EU in Aussicht gestellt.

Am 2. Dezember fliegen erstmals auch britische Kampfflugzeuge Angriffe auf Ziele im IS in Syrien, nachdem das Parlament in London ihrem Einsatz zugestimmt hat.

Der deutsche Bundestag beschließt am 4. Dezember den Einsatz deutscher Soldaten gegen den IS. Aufklärungs-Tornados werden Luftangriffe anderer Nationen unterstützen, eine Fregatte beteiligt sich am Schutz eines französischen Flugzeugträgers.

In Riad, Saudi-Arabien, treffen sich am 9. und 10. Dezember die wichtigsten zivilen und bewaffneten Oppositionsgruppen zu einer Konferenz, um sich für die internationalen Friedensgespräche auf eine gemeinsame Position zu einigen. Ausgenommen sind Vertreter der kurdischen Widerstandskämpfer von der YPG, die Gebiete im Norden Syriens kontrollieren, sowie die al-Qaida-Terroristen der Al-Nusra-Front. Auf der Konferenz wird ein Hohes Verhandlungskomitee (High Negotiations Committee) zusammengestellt, das die Opposition vertreten wird.

In Homs überlassen Rebellen den Regierungstruppen den letzten noch von ihnen kontrollierten Teil der Stadt.

Am 28. Dezember sterben bei Anschlägen des IS in Homs fast 40 Menschen.

Das UNHCR hat bis Ende des Jahres fast 4,6 Millionen syrische Flüchtlinge registriert, 2,5 Millionen davon in der Türkei. Innerhalb Syriens sind weitere 6,6 Millionen Menschen aus ihrem Heimatort geflüchtet.

2016

Nach Berichten über eine Hungerkatastrophe in belagerten Ortschaften Anfang Januar vereinbaren die Vereinten Nationen mit den kämpfenden Parteien Lebensmittellieferungen in die Stadt Madaya, die von Regierungstruppen belagert wird, sowie in zwei von Aufständischen abgeriegelte Dörfer. Die Hilfsgüter erreichen die Orte am 11. Januar.

In Griechenland kommen Anfang des Jahres weiterhin viele Flüchtlinge an, mutmaßlich weil die Türkei die Grenzen nicht ausreichend schützt.

Aleppo 2016

Aleppo im November 2016

(Foto: REUTERS)

Friedensgespräche in Genf

In Genf beginnen am 29. Januar Verhandlungen zwischen der syrischen Regierung und dem Hohen Verhandlungskomitee der Opposition unter der Schirmherrschaft des UN-Sonderbeauftragten Staffan de Mistura. Die Gespräche sind schwierig, da die Regierungstruppen dank der Unterstützung von Russland und dem Iran gegenwärtig militärische Erfolge gegen die Aufständischen verzeichnen.

In Damaskus sterben fast 60 Menschen bei Anschlägen des IS am 31. Januar.

Die Friedensgespräche in Genf werden am 3. Februar ausgesetzt, da die Verhandlungen ergebnislos bleiben. Ende des Monats sollen sie erneut aufgenommen werden. Grund für das Aussetzen der Gespräche ist insbesondere eine Offensive der Regierungstruppen und ihrer russischen Verbündeten zur Eroberung von Aleppo. Zehntausende Menschen fliehen zur türkischen Grenze. Sie dürfen sie nicht überqueren, doch die Türkei versorgt sie auf syrischem Gelände.

In Europa erschweren etliche Länder nach und nach die Weiterreise von Flüchtlingen auf der sogenannten Balkanroute. Syrer mit Papieren können offiziell weiter, doch der dadurch entstehende Rückstau der Flüchtlinge führt zu Chaos und sogar Gewaltausbrüchen.

In München trifft sich am 11. Februar die International Syria Support Group (Syrien-Kontaktgruppe, ISSG), die aus den UN, der EU den USA sowie der Arabischen Liga, Ägypten, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Iran, Irak, Jordanien, Libanon, Oman, Katar, Russland, Saudi-Arabien, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten besteht. Die Gruppe einigt sich darauf, dass eine Task Force unter UN-Leitung Hilfsgüter ins Land schaffen soll. Eine Waffenruhe soll weitere Verhandlungen ermöglichen. Nur der Kampf gegen den IS und die Al-Nusra-Front soll weiter geführt werden.

Das unabhängige Syrian Center of Policy Research in Damaskus veröffentlicht eine Studie, die von 470 000 Todesopfern und 1,9 Millionen Verletzten in Syrien ausgeht.

Mitte Februar greift die Türkei im Südwesten Syriens mit Artillerie Stellungen kurdischer Milizen an. Diese hatten zuvor mit russischer Luftunterstützung andere Aufständische vertrieben.

Etwa 50 Menschen sterben durch Luftangriffe auf fünf medizinische Einrichtungen und zwei Schulen in Gebieten, die von Assad-Gegnern kontrolliert werden. Die Türkei beschuldigt Russland, Moskau widerspricht.

IS-Terroristen töten am 21. Februar insgesamt etwa 120 Menschen bei Anschlägen bei Damaskus und in Homs.

Die Bemühungen der UN und der Syrien-Kontaktgruppe zeigen am 27. Februar einen Erfolg: Es kommt zu einer Waffenruhe, die weitere Friedensgespräche ermöglichen soll. Die Kämpfe gegen den IS und die Al-Nusra-Front gehen allerdings weiter. Russische Luftangriffe treffen der Opposition zufolge auch andere Aufständische. Doch der Waffenstillstand wird in den meisten Regionen weitgehend eingehalten.

Chronologie: Ein russischer Bomber über Aleppo.

Ein russischer Bomber über Aleppo.

(Foto: AP)

Am 7. März signalisiert das Hohe Verhandlungskomitee der Opposition Bereitschaft, die Friedensgespräche mit der Regierung wieder aufzunehmen - wenn in den kommenden Tagen der Waffenstillstand konsequent eingehalten wird. Die Vereinten Nationen hoffen auf neue Verhandlungen ab dem 12. März.

Ebenfalls am 7. März findet in Brüssel ein EU-Türkei-Gipfel zur Flüchtlingskrise statt. Diskutiert werden folgende Maßnahmen: Syrische Flüchtlinge sollen aus Griechenland in die Türkei zurückgeführt werden. Dafür soll es eine geordnete Aufnahme von Syrern in der EU geben. Für Ende Juni fordert Ankara ein Ende der Visapflicht für Türken, die EU-Beitrittsverhandlungen sollen ausgeweitet, die im November zugesagten drei Milliarden Euro Flüchtlingshilfe schneller ausgezahlt werden.

Mitte März kündigt Russlands Präsident Putin an, die Streitkräfte aus Syrien zum Teil abzuziehen. Tatsächlich gehen jedoch die Luftangriffe russischer Flugzeuge, die syrische Bodentruppen unterstützen, weiter.

Am 27. März meldet die syrische Armee, die Stadt Palmyra sei von den IS-Kämpfern befreit worden.

Am 18. April kündigen Rebellen den brüchigen Waffenstillstand mit den Regierungstruppen auf. Einen Tag darauf sterben Dutzende Menschen nach Luftangriffen auf Wochenmärkte in Maarat an-Numan und Kafr Nabl. Wer den Angriff geflogen hat, ist unklar. Vertreter des Hohen Verhandlungskomitees der syrischen Opposition verlassen daraufhin die noch immer laufenden Friedensgespräche in Genf.

In einem von Rebellen kontrollierten Viertel von Aleppo wird am 27. April ein Krankenhaus bombardiert, in dem die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" arbeitet. Moskau und Damaskus weisen jede Verantwortung von sich, die USA beschuldigen jedoch die syrische Armee.

Anfang Mai beschießen Rebellen in Aleppo Wohngebiete, die von Regierungstruppen kontrolliert werden, ein Krankenhaus wird von Raketen getroffen, etliche Menschen sterben. Eine Resolution Großbritanniens, mit der der UN-Sicherheitsrat die Gewalt gegen Zivilisten in Aleppo verurteilen soll, wird am 5. Mai von Russland abgelehnt.

Mitte Mai kommt es in der ostsyrischen Stadt Deir ez-Zor zu schweren Kämpfen zwischen syrischen Truppen und IS-Kämpfern. In Dschabla und Tartus, Städten, in denen Assad großen Rückhalt hat, greift der IS mit Autobomben und Selbstmordattentätern an, mehr als hundert Menschen werden getötet.

Mohammad Alloush, Chefunterhändler der syrischen Opposition, erklärt am 30. Mai die Friedensgespräche in Genf für gescheitert, und tritt zurück. Ursache sind ihm zufolge nicht nur die mangelnde Friedensbereitschaft des Assad-Regimes, sondern auch der fehlende Wille der internationalen Gemeinschaft, eigene Resolutionen durchzusetzen.

Die "Demokratischen Kräfte Syriens" (SDF), eine Koalition der kurdischen Rebellengruppte YPG mit anderen Aufständischen, beginnt eine Offensive auf Manbidsch, das seit 2014 in der Hand des IS ist.

Anfang Juni beginnen Regierungstruppen eine Offensive auf die Großstadt Raqqa, dem Hauptsitz des IS.

Als Mitte Juni russische Bomber im Süden Syriens eine Garnison der von den USA unterstützten "Neuen Syrischen Armee" angreifen, werden sie von US-Kampfflugzeugen zeitweilig abgedrängt. Nach dem trotzdem erfolgten Angriff auf die Stellung erklärt Russland, die Amerikaner hätten ihnen falsche Informationen über Standorte der als gemäßigt gelten Aufständischen mitgeteilt.

Kampf um Aleppo

Seit dem 17. Juli ist die von den Rebellengruppen kontrollierte östliche Hälfte Aleppos von Nachschub abgeschnitten. Es kommt in den folgenden Monaten immer wieder zu Versuchen der Aufständischen, den Belagerungsring der syrischen Armee von innen und außen zu durchbrechen.

Am 19. Juli dringen die "Demokratischen Kräfte Syriens" (SDF) ins Zentrum von Manbidsch ein, bei Luftangriffen der Amerikaner zur Unterstützung der SDF sterben Dutzende Zivilisten, viele sind auf der Flucht aus der Stadt.

Ende Juli bieten Russland und das Assad-Regime den Rebellen in Aleppo an, die Stadt zu verlassen, wer sich ergibt, erhält Amnestie, muss aber mit Zivilklagen rechnen. Die Aufständischen gehen nicht auf das Angebot ein, sondern versuchen erneut, den Belagerungsring zu durchbrechen. Sie erhalten Unterstützung von Rebellen aus der Provinz Idlib.

Die "al-Nusra-Front", ein Arm von "al-Qaida", verkündet die Abspaltung von der Terrororganisation und nennt sich nun "Dschabhat Fatah asch-Scham".

Anfang August kommt es südwestlich von Aleppo sowie in der Altstadt zu Giftgasangriffen, für die beide Seiten sich gegenseitig verantwortlich machen. Die Kämpfe um die Stadt nehmen zu.

Mit Unterstützung von amerikanischen Kampfflugzeugen und Spezialeinheiten rücken Kämpfer der SDF auf Manbidsch vor und vertreiben den IS Mitte August aus der Stadt. Die Türkei reagiert darauf mit Artillerieangriffen auf Stellungen der kurdischen YPG, die Teil der SDF ist.

Türkische Offensive in Nordsyrien

Am 24. August startet die Türkei eine Offensive nach Nordsyrien hinein, unterstützt von syrischen Aufständischen. Ihr Ziel ist es, den IS, aber vor allem auch kurdische Kämpfer zurückzudrängen. US-Vizepräsident Joe Biden fordert die Kurden auf, sich zurückzuziehen. Es kommt immer wieder zu Gefechten zwischen türkischen und kurdischen Einheiten.

In Darayya bei Damaskus geben die Rebellen auf und erhalten von den syrischen Truppen freies Geleit aus der Stadt. Dafür erobern Aufständische Ende August die Stadt Halfaya bei Hama.

Waffenruhe ohne Folgen

Am 10. September vereinbaren Russland und die USA in Genf eine Waffenruhe, die am 12. September beginnen soll. Ausgeschlossen sind die Kämpfer des IS und der al-Nusra-Front. Syrische Truppen verhindern, dass Hilfslieferungen Aleppo erreichen. Hilfskonvois sitzen an der türkischen Grenze fest. Bald kommt es wieder zu Gefechten und Luftangriffen an verschiedenen Orten Syriens, auch bei Aleppo.

In Deir ez-Zor, das syrische Truppen gegen IS-Terroristen verteidigen, sterben etwa 80 Regierungssoldaten bei Angriffen von Flugzeugen der USA, Großbritanniens und Dänemarks - die offenbar IS-Stellungen gegolten hatten.

Am 19. September erklärt Damaskus den Waffenstillstand für beendet. Bei einem Angriff auf einen Hilfskonvoi des Roten Halbmondes vor Aleppo werden 18 Fahrzeuge zerstört. Moskau und Damaskus weisen die Verantwortung dafür von sich.

Regierungsarmee auf dem Vormarsch

Während sich am 22. September die letzten Aufständischen in Homs den Regierungstruppen ergeben, startet die syrische Armee eine neue Offensive auf Aleppo. Die Aufständischen leisten erbitterten Widerstand.

Am 29. September erhebt der UN-Nothilfekoordinator Stephen O'Brien schwere Vorwürfe gegen beide Seiten - aber auch den Sicherheitsrat, der sich als völlig hilflos erweise. Die Kämpfe um Aleppo gehen unvermindert weiter.

Auch ein Friedensgespräch zwischen den USA und Russland am 15. Oktober bleibt ohne Ergebnis. Einen Tag darauf erobern von der Türkei unterstützte Aufständische die bislang vom IS gehaltene Stadt Dabiq. Der Ort hat für die Islamisten eine große Bedeutung, da hier der islamischen Überlieferung zufolge am Ende aller Zeiten die letzte Schlacht des Guten gegen das Böse, der Muslime gegen die Ungläubigen stattfindet, worauf der Messias zurückkehren und das Jüngste Gericht stattfinden wird. Die Türkei greift in den folgenden Tagen erneut kurdische Kämpfer im Norden Syriens an.

Eine einseitige Waffenruhe, die die syrische Armee am 20. Oktober ausruft, wird von den Rebellen nicht genutzt, um die Stadt zu verlassen. Ab dem 22. Oktober wird wieder gekämpft. Kurz darauf beginnen die Aufständischen vergeblich eine eigene Offensive, um den Belagerungsring zu durchbrechen. Stattdessen gewinnt die Regierungsarmee an Boden.

Anfang November beginnen die "Demokratischen Kräfte Syriens" mit Unterstützung der USA eine Offensive auf die IS-Hauptstadt Raqqa, die noch fortgesetzt wird.

Aleppo wird in Schutt und Asche gebombt

Am 13. November setzt Russland die Luftangriffe auf Aleppo aus und stellt den Menschen in dem von Aufständischen kontrollierten Stadtteil ein Ultimatum: Sie sollen das Viertel innerhalb von 24 Stunden verlassen. UN-Angaben sind etwa 250 000 Menschen in der Stadt von einer Hungersnot bedroht. Weiterhin haben Hilfsorganisationen keinen Zugang, um Nahrungsmittel und Medikamente nach Aleppo hinein oder Verletzte hinaus zu bringen. Mitte November leben in Syrien insgesamt fast eine Million Menschen in belagerten Gebieten, etwa doppelt so viele wie ein halbes Jahr zuvor.

Am 15. November beginnt Russland mit einer groß angelegten Operation mit Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen gegen Aufständische und IS-Kämpfer in den Provinzen Homs und Idlib. Auch die Angriffe auf Aleppo werden wieder aufgenommen, nachdem das Ultimatum ohne Folgen verstrichen ist. Ein Vorschlag des UN-Sonderbeauftragten Staffan de Mistura für eine weitere Waffenruhe, bleibt folgenlos.

Die Regierungstruppen und schiitische Milizen erobern in den folgenden Wochen nach und nach weitere Stadtteile Aleppos, während die noch von Rebellen besetzten Viertel in Schutt und Asche gebombt werden. Tausende Menschen fliehen nun in Gebiete unter Regierungskontrolle. Ende des Monats sind angeblich mehr als 70 000 auf der Flucht.

Anfang Dezember verspricht Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier den Menschen in Aleppo Hilfe wie Nahrung und Medikamente im Wert von 50 Millionen Euro. Allerdings ist völlig unklar, wie und wann die Unterstützung geliefert werden kann. Am 5. Dezember blockieren Russland und China im UN-Sicherheitsrat eine Resolution zu einer einwöchigen Feuerpause in Aleppo. Die Pause hätte genutzt werden sollen, um Helfern die Versorgung der Bevölkerung dort zu ermöglichen. Die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada fordern ebenfalls einen sofortigen Waffenstillstand, für den sich auch die Verbündeten Syriens, also Russland und Iran, einsetzen sollen. Darüber hinaus soll UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sich für die Bestrafung von Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen in Syrien einsetzen.

Der UN-Nothilfekoordinator für Syrien, Jan Egeland, berichtet, dass die UN seit dem Sommer vergeblich versuchen, den Menschen in Ost-Aleppo Hilfe zukommen zu lassen. Seit der Offensive sind mehrere hundert Zivilisten getötet worden.

Obwohl Russland am 9. Dezember eine Waffenruhe verkündet, gehen die Kämpfe weiter. Nicht überprüfbaren Berichten zufolge sind inzwischen 100 000 Menschen aus dem Osten Aleppos geflohen. Wie der Sprecher des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte, Rupert Colville, sagt, sind Hunderte Männer, die in Viertel unter Regierungskontrolle geflohen waren, verschwunden.

Am 10. Dezember kündigt die EU weitere Sanktionen gegen Syrien an. Die Vertreter westlicher Staaten fordern die syrische Regierung und Russland und den Iran auf, "die Menschen aus der Kampfzone gehen zu lassen", wie Außenminister Steinmeier in Paris sagt.

Die Stadt Palmyra wird erneut vom IS erobert, trotz der Versuche der russischen und syrischen Luftwaffe, die Kämpfer der Terrororganisation zu stoppen.

Aleppo in der Hand der Armee

Am 13. Dezember berichtet UN-Generalsekretär Ban Ki Moon von Hinweisen auf Gräueltaten in Aleppo. Angeblich haben syrische Soldaten 82 Menschen erschossen, darunter elf Frauen und 13 Kinder. In Aleppo gebe es überhaupt keine Menschlichkeit mehr, sagt UN-Sprecher Jens Laerke.

Am Abend verkündet die Regierung in Damaskus, die Armee habe die Kontrolle über die gesamte Stadt. Die Kampfhandlungen werden gestoppt. Die Rebellen, die noch in Aleppo sind, sollen abziehen dürfen. Eine Evakuierung der Stadt ist für den 14. Dezember geplant. Busse sollen Aufständische und Zivilisten, die fliehen wollen, aus der Stadt bringen. Offenbar ist geplant, sie in Gebiete zubringen, die noch von Rebellen kontrolliert werden.

Am 14. Dezember scheitert der Abtransport von Rebellen und ihren Angehörigen. Es gibt noch immer keine Einigung mit der syrischen Regierung darüber, wer tatsächlich aus der Stadt gebracht werden soll. Es kommt erneut zu Gefechten zwischen Soldaten und Aufständischen in Ost-Aleppo.

Die Evakuierung der Stadt beginnt am 15. Dezember, verläuft jedoch stockend. Erst am 22. Dezember heißt es, die letzten Rebellen hätten den Osten Aleppos verlassen. Damit ist die nordsyrische Stadt erstmals seit 2012 wieder vollständig unter der Kontrolle der Assad-Regierung.

Am gleichen Tag beschließen die UN zudem, Kriegsverbrechen in Syrien dokumentieren zu wollen, damit Kriegsverbrecher künftig für ihre Taten in dem Land zur Rechenschaft gezogen werden können. Die Resolution kommt mit einfacher Mehrheit zustande - und gegen das Votum von Russland, Iran und China.

Waffenruhe in Syrien

Am 30. Dezember tritt in ganz Syrien ein von Russland und der Türkei ausgehandelter Waffenstillstand in Kraft. Moskau und Ankara planen zudem eine Syrien-Friedenskonferenz in Astana Anfang des Jahres 2017.

Die Waffenruhe scheint weitgehend zu halten. Nur in einzelnen Gebieten kommt es am Jahresende und Anfang des Jahres 2017 immer noch zu Gefechten zwischen Regierung und Rebellen. Zu nennen ist hier vor allem das Tal Wadi Barada nahe der Hauptstadt Damaskus.

Wegen der anhaltenden Kämpfe wird das Wasser in der Hauptstadt knapp. Aus Wadi Barada stammen üblicherweise 70 Prozent des Wassers für die Menschen in Damaskus. Doch seit kurz vor Weihnachten fließt kaum noch ein Tropfen aus Wadi Barada. Regierung und Rebellen beschuldigen sich gegenseitig, das Wasser verseucht beziehungsweise die notwendige Infrastruktur zerstört zu haben.

2017

Nach dem Sieg über die Aufständischen in Aleppo fährt Russland seine militärische Präsenz in Syrien zurück. Am 6. Januar beginnt Moskau damit, erste Truppenteile aus dem Bürgerkriegsland abzuziehen, darunter auch den Flugzeugträger Admiral Kusnezow.

Friedensgespräche in Astana

Am 23. und 24 Januar findet in der kasachischen Hauptstadt Astana eine von Russland, der Türkei und Iran organisierte Syrien-Konferenz statt. Sie endet mit einer schwammigen Erklärung, die keine politische Lösung des Bürgerkriegs vorsieht, sondern das Fortbestehen der wackeligen Waffenruhe. Doch immerhin saßen sich hier Delegationen der syrischen Regierung und der bewaffneten Oppositionsgruppen wieder einmal direkt gegenüber.

Anfang Februar erhebt Amnesty International schwere Vorwürfe gegen das Assad-Regime. Es soll im berüchtigten Militärgefängnis Saydnaya nahe Damaskus von 2011 bis 2015 Tausende Menschen ohne rechtsstaatliche Verfahren gehängt haben. Bis zu 13 000 Menschen sollen bei den Massenhinrichtungen getötet worden sein, die meisten von ihnen Zivilisten.

Syrien ist auch eines der zentralen Gesprächsthemen auf der Münchner Sicherheitskonferenz Anfang Februar. Es wird bekannt, dass der neue US-Präsident Donald Trump neue Handlungsoptionen für Syrien auslotet - dazu gehört auch der Einsatz von Bodentruppen gegen die Terrormiliz IS. Im Gespräch mit der SZ erklärt sich der saudische Außenminister Adel al-Jubeir für diesen Fall bereit, sich mit Spezialkräften zu beteiligen. Er betont außerdem, dass Baschar al-Assad von der Macht verdrängt werden müsse.

Neue Syrien-Verhandlungen in Genf

Zehn Monate nach dem Scheitern der letzten Friedensgespräche unter UN-Vermittlung beginnen in der Schweiz neue Verhandlungen über ein Ende des Bürgerkriegs. Der UN-Syrienbeauftragte Staffan de Mistura will sich zunächst getrennt mit Vertretern der Regierung und der Opposition treffen.

Anfang März beginnen Regierungstruppen, in Richtung Palmyra vorzudringen. Es gelingt ihnen mit russischer Unterstützung, die Stadt, die von Terroristen des sogenannten Islamischen Staates im Dezember 2016 zum zweiten Mal besetzt worden war, erneut zu befreien.

US-Angriff auf syrische Luftwaffenbasis

In der Nacht auf den 7. April 2017 lässt US-Präsident Donald Trump 59 Tomahawk-Raketen auf die Luftwaffenbasis Al-Schairat, auf der Regierungstruppen stationiert sind. Ziele sind Flugzeuge, Landebahnen, Treibstofftanks, es gibt Tote und Verletzte. Der Angriff, der von zwei amerikanischen Kriegsschiffen im Mittelmeer geführt wird, ist eine Reaktion auf einen mutmaßlichen Giftgasangriff der Assad-Truppen. Anfang der Woche waren dabei in Chan Scheichun mindestens 70 Menschen - darunter viele Kinder - getötet worden. Die USA machen Präsident Assad für den Einsatz von Nervengas gegen seine eigene Bevölkerung verantwortlich. Die syrische Regierung behauptet, das Gift - Experten zufolge handelte es sich um Sarin - sei bei einem konventionellen Bombenangriff auf ein Lager der Rebellen freigesetzt worden. Diese hätten es dort hergestellt.

Die Türkei bombardiert Stellungen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), obwohl diese Verbündete der USA im Kampf gegen den IS sind.

Russland ruft Schutzzonen aus

Am 6. Mai erklärt Russland Teile Syriens zu Schutzzonen, in denen Waffenruhe herrschen soll. Humanitäre Helfer sollen freien Zugang erhalten. Der Luftraum wird von Russland überwacht, auch Flugzeuge der internationalen Anti-IS-Koalition sollen hier nicht mehr fliegen. Die Aufständischen haben der Abmachung zwischen Russland, Iran und der Türkei, die dem Vorgehen zugrunde liegt, allerdings nicht zugestimmt. Die UN begrüßen den Schritt.

Aufständische ziehen sich aus Teilen von Damaskus zurück, die Regierungstruppen kontrollieren die Hauptstadt nun fast vollständig.

Die USA kündigen an, dass sie die syrischen Kurden der YPG bewaffnen wollen - was die Türkei verärgert. Dort wird befürchtet, die Waffen könnten in die Hände der türkischen PKK gelangen, zu der die YPG Ankara zufolge gehört.

Kampf um Raqqa, die "Hauptstadt" des IS

Ende Mai kämpfen sich Kämpfer des arabisch-kurdischen Militärbündnisses Syrische Demokratische Kräfte (SDF) in Richtung Raqqa, der "Hauptstadt" des IS, vor. Regierungstruppen haben unterdessen die drittgrößte Stadt Syriens, Homs, wieder unter ihre Kontrolle gebracht. Etliche Rebellen bekommen freies Geleit, um zusammen mit ihren Familien abzuziehen.

Anfang Juni kommt es zu Angriffen der US-Luftwaffe auf Regierungssoldaten, die sich einer Basis von US-Spezialeinheiten genähert haben sollen. Russische Kampfflugzeuge gehen gegen IS-Kämpfer in der Enklave Deir ez-Zor vor. Kämpfer der kurdisch-arabischen SDF beginnen eine Offensive auf Raqqa, die "Hauptstadt" des IS.

Am 18. Juni schießt ein US-Kampfflugzeug einen syrischen Bomber ab, weil dieser SDF-Kämpfer attackiert haben soll. Syrien zufolge waren die Ziele allerdings IS-Terroristen. Russland droht den Amerikanern mit Angriffen im syrischen Luftraum.

Auf dem G20-Gipfel in Hamburg am 7. und 8. Juli vereinbaren US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin einen Waffenstillstand für den Südwesten Syriens. Vielerorts gehen die Kämpfe jedoch weiter. Die syrische Armee und verbündete Milizen erobern nach und nach immer mehr Ortschaften. Im Gouvernement Idlib kommt es zu Kämpfen zwischen verschiedenen Rebellengruppen. Schiitische Milizen greifen vom Libanon aus Terroristen der al-Nusra-Front an. Es gibt Berichte über Giftgasangriffe auf die Rebellen-Enklave Ost-Ghouta.

Mitte August vereinbaren die syrische Regierung und die Hisbollah mit IS-Kämpfern an der Grenze zum Libanon eine Feuerpause. Etliche IS-Terroristen ziehen sich in andere Regionen zurück, die noch vom IS kontrolliert werden.

Am 1. September erklären die SDF, die Altstadt von Raqqa, der "Hauptstadt" des IS, eingenommen zu haben. Bis Mitte September erobert das kurdisch-arabische Bündnis die Stadt fast vollständig. Viele IS-Kämpfer haben sich aufgrund von Luftangriffen der Anti-IS-Koalition zurückgezogen.

IS auf dem Rückzug

Bei Gesprächen Mitte September vereinbaren Russland, Iran und die Türkei in Astana, in der Region Idlib für sechs Monate eine "Deeskalationszone" einzurichten. Der IS kontrolliert nur noch ein Gebiet zwischen Euphrat und der Grenze zum Irak. Die Gegner des IS, auf der einen Seite Regierungstruppen und ihre Verbündeten, auf der anderen Seite Milizen, die von den USA unterstützt werden, kommen sich immer näher. Das führt zu Spannungen zwischen Russland und den USA. Russische und syrische Kampfflugzeuge greifen vermehrt Ziele bei Aleppo, Idlib und Hama an. Zwei Gefangene des IS, die die Terroristen im Internet vorführen, werden als Mitglieder einer russischen Söldnertruppe namens Wagner identifiziert.

Kämpfer der SDF feiern im Oktober 2017 den Sieg über den IS in Raqqa.

Kämpfer der SDF feiern im Oktober den Sieg über den IS in Raqqa.

(Foto: REUTERS)

Am 8. Oktober kämpfen türkische Soldaten und pro-türkische Milizen auf syrischem Gebiet in der Provinz Idlib gegen islamistische Kämpfer. Mitte Oktober können einheimische Kämpfer des IS Raqqa verlassen. Die Stadt wird bald darauf vollständig von SDF-Kämpfern kontrolliert. Israelische Kampfflugzeuge greifen syrische Flugabwehrstellungen an der libanesischen Grenze an.

Am 2. November verkündet Damaskus die Vertreibung des IS aus der Region Deir ez-Zor mit Hilfe schiitischer Milizen und des russischen Militärs. Es gibt nur noch wenige Rückzugsorte für die IS-Terroristen entlang der syrisch-irakischen Grenze.

Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Atareb Mitte November sterben mindestens 84 Besucher eines Marktes. Die Stadt im Nordwesten liegt eigentlich in einer "Deeskalationszone".

Chronologie: Atareb nach einem russischen Luftangriff am 13. November 2017. Solche Fotos lassen sich kaum verifizieren, aber dass Kinder unter den Opfern sind, ist sicher.

Atareb nach einem russischen Luftangriff am 13. November 2017. Solche Fotos lassen sich kaum verifizieren, aber dass Kinder unter den Opfern sind, ist sicher.

(Foto: AFP)

Kämpfe zwischen Kurden und türkischen Soldaten

Am 20. November kommt es bei der Stadt Afrin im Norden Syriens, die von Kurden kontrolliert wird, zu Kämpfen zwischen kurdischen Milizionären der YPG und türkischen Soldaten. Syrische Kampfflugzeuge beginnen bald darauf mit massiven Angriffen auf Aufständische in Ost-Ghouta. Einem UN-Bericht zufolge setzen syrische Truppen dort in dem Ort Harasta auch Giftgas ein. Russische Jets starten einen intensiven Angriff auf IS-Terroristen, die noch in der Region Deir ez-Zor verblieben sind.

Putin: Syrien vom IS befreit

Am 7. Dezember verkündet Russlands Präsident, Syrien sei von den IS-Terroristen befreit. Einige Tage später erklärt Putin, die russischen Truppen würden weitgehend aus Syrien abgezogen. Im weiteren Verlauf des Dezembers besiegen syrische Truppen und ihre Verbündeten islamistische Kämpfer in der Region Hama. Viele Rebellen verlassen mit ihren Familien die Region in Richtung Idlib. Ende Dezember warnt US-Verteidigungsminister James N. Mattis Syriens Präsidenten Assad davor, die mit den Amerikanern verbündeten Kurden anzugreifen.

2018

Am 3. Januar berichten Hilfsorganisationen, ein Luftangriff habe ein Krankenhaus in Maarat an-Numan in der Region Idlib zerstört. Sie werfen Syrien vor, in der Provinz gezielt Krankenhäuser anzugreifen. Russische Kampfflugzeuge gehen intensiv gegen Aufständische in der Enklave Ost-Ghouta vor.

Türkei geht weiter gegen Kurden in Syrien vor

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigt am 9. Januar an, Soldaten würden bei Manbidsch und Afrin gegen die Kämpfer der SDF und der YPG vorgehen. Damit verstößt die Türkei gegen das Völkerrecht, da die Soldaten in syrisches Hoheitsgebiet vordringen. Offenbar israelische Kampfflugzeuge greifen Munitionslager der syrischen Armee und der Hisbollah bei Damaskus an. Angeblich wird eines der Flugzeuge beschädigt.

Die Kämpfe um Ortschaften in Idlib gehen weiter. Nach Angaben der UN fliehen zehntausende Menschen aus der Region zur Grenze zur Türkei.

Am 14. Januar beschießt türkische Artillerie Dörfer um die von Kurden kontrollierte Stadt Afrin. Die Türkei will verhindern, dass die Kurden sich dort etablieren und kurdische Rebellen in der Türkei unterstützen. Am 20. Januar folgen massive Angriffe türkischer Kampfflugzeuge auf Afrin selbst. Türkische Soldaten dringen erneut auf syrisches Gebiet vor, es kommt zu Kämpfen mit kurdischen Milizen. Die türkische Militäroffensive "Operation Olivenzweig" hat begonnen - trotz der Beziehungen zwischen der kurdischen YPG und den USA. Russland kündigt an, sich in die Kämpfe dort nicht einzumischen. Syrische Truppen und ihre Verbündeten bekämpfen auch in den "Deeskalationszonen" weiter Gruppen, die sie als Terroristen bezeichnen.

Türkische Offensive in Syrien

Türkische Artillerie feuert bei Afrin auf kurdische Kämpfer.

(Foto: dpa)

Ein russisches Kampfflugzeug stürzt am 3. Februar bei Sarakeb im Nordwesten Syriens ab, der Pilot rettet sich, wird aber von Aufständischen getötet - angeblich, weil er auf sie geschossen hat. Weißhelme in der Stadt geben an, die syrischen Truppen hätten Chlorgas eingesetzt. Beweise gibt es nicht.

Im Osten Syriens beginnen syrische Truppen und verbündete Milizen mit einem Angriff auf Positionen der SDF. Die US-Luftwaffe reagiert mit einem Angriff auf die syrischen Soldaten, es gibt etwa 100 Tote.

Syrer schießen israelisches Kampfflugzeug ab

Am 10. Februar greift ein israelisches Kampfflugzeug eine Drohnenkontrollstation in Syrien an - und wird von einer Flugabwehrrakete getroffen. Die Maschine stürzt über israelischem Gebiet ab, die Piloten überleben. Anschließend greift Israel mehrere Ziele in Syrien an, darunter Flugabwehrstellungen. Die SDF schießt am selben Tag einen türkischen Kampfhubschrauber ab, beide Piloten sterben dabei.

Einige Tage später erreicht ein Hilfskonvoi der UN die von syrischen Truppen belagerte Region Ost-Ghouta, eigentlich eine Deeskalationszone. Eine Feuerpause, um Verwundete abzutransportieren, lehnt die syrische Regierung ab.

Der Kampf um Ost-Ghouta eskaliert

Ab dem 19. Februar kommt es zu massiven Angriffen auf Ost-Ghouta, auch Krankenhäuser werden getroffen. UN-Generalsekretär António Guterres fordert den UN-Sicherheitsrat auf, die Lage dort zu untersuchen. Unterdessen beginnen schiitische Milizen die Kurden um Afrin gegen die türkischen Soldaten zu unterstützen.

Der UN-Sicherheitsrat verabschiedet am 24. Februar eine Resolution, die für Ost-Ghouta eine Waffenruhe für 30 Tage fordert. Die Angriffe gehen trotzdem weiter. Erst am 26. Februar beginnt Russland, den Einwohnern einige Stunden pro Tag Zeit zu lassen, um die Stadt zu verlassen.

Am 18. März beginnt eine Bodenoffensive syrischer Truppen auf Ost-Ghouta, innerhalb der kommenden Tage dringen syrische Soldaten und ihre Verbündeten immer weiter in das Gebiet ein. UN-Generalsekretär António Guterres fordert sicheren Zugang für humanitäre Hilfe. Ein erster Versuch, Hilfslieferungen in die Stadt zu bringen, musste abgebrochen werden.

Unterdessen bereitet die Türkei mit Artillerie und Luftangriffen die Eroberung Afrins durch Bodentruppen vor. Am 13. März ist die Stadt vollständig eingekesselt. Es gibt Berichte über den Beschuss des einzigen Krankenhauses mit etlichen Toten. Zehntausende Menschen fliehen aus der Stadt. Am 18. März verkündet Präsident Erdoğan die Einnahme der Stadt.

Nach erneuten Angriffen von Regierungstruppen und mit ihnen verbündete, von Iran kontrollierte Milizen nach intensiven Luftangriffen auf die Rebellen in Ost-Ghouta fliehen Mitte März fliehen Tausende Menschen in Richtung Damaskus. Am 24. März beginnen die Rebellen mit dem Abzug aus der Stadt, nachdem es zu einer Vereinbarung zwischen ihnen und der syrischen Armee gekommen ist. Die Armee kontrolliert nun 90 Prozent der Region.

Das zerstörte Zentrum von Afrin

Zentrum von Afrin am 24. März 2018

(Foto: REUTERS)

In den kommenden Tagen verlassen auch Tausende Zivilisten die Region vor allem in Richtung der noch überwiegend von Rebellen beherrschten Provinz Idlib. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen geht davon aus, dass in den vergangenen Wochen mehr als 2000 Zivilisten getötet wurden, mehr als 8500 wurden verletzt. Russischen Angaben zufolge haben mehr als 100 000 Zivilisten das Gebiet verlassen.

Eskalation nach Giftgasangriff in Ost-Ghouta

Chronologie: Ein syrischer Soldat spricht mit einer Einwohnerin in einem der weitgehend zerstörten Orte in Ost-Ghouta.

Ein syrischer Soldat spricht mit einer Einwohnerin in einem der weitgehend zerstörten Orte in Ost-Ghouta.

(Foto: AFP)

Am 8. April melden Weißhelme aus der Stadt Duma in Ost-Ghouta, es habe in der Nacht einen Chemiewaffenangriff gegeben. Duma ist der letzte Ort in der Region, in dem Aufständische noch gegen Regierungstruppen kämpfen. Hilfsorganisationen sprechen von mehr als 150 Toten und mehr als 1000 Verletzten. Die USA kündigen an, den Bericht zu überprüfen. US-Präsident Trump twittert: "Präsident Putin, Russland und Iran sind verantwortlich für die Unterstützung des Tiers Assad. Großer Preis zu zahlen." Frankreich und Deutschland verurteilen den Angriff. Syrien und Russland weisen die Vorwürfe zurück. Die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen will Experten nach Duma schicken. Ein entsprechender Resolutionsentwurf für den UN-Sicherheitsrat aus den USA wird von Russland blockiert, gegen zwei russische Entwürfe legen die Amerikaner ihr Veto ein.

Am 10. April wird bekannt, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron es für möglich hält, die "chemischen Kapazitäten" Syriens anzugreifen. Verbündete Syriens sollen aber kein Ziel sein. Eine Entscheidung soll nach Beratungen mit den USA und Großbritannien in den nächsten Tagen fallen. Russlands Botschafter im Libanon erklärt, Russland könnte jede US-Rakete auf syrischem Hoheitsgebiet abfangen.

US-Präsident Trump twittert darauf hin am 11. April, Russland solle sich für Raketen bereit machen, "denn sie werden kommen". Moskau dürfe sich nicht mit einem Tier - gemeint ist Assad - verbünden. Macron weist darauf hin, man hätte den Beweis für die Verantwortung Syriens zumindeset für den Einsatz von Chlorgas.

Raketenangriff gegen Chemieanlagen in Syrien

Am 12. April erklärt Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie sehe eine syrische Verantwortung für den Giftgasangriff. Deutschland werde alle Maßnahmen unterstützen, die der UN-Sicherheitsrat beschließe. Aber eine Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien schließt sie aus. Die Regierung in Damaskus erklärt, ihre Truppen würden Ost-Ghouta nun vollständig kontrollieren.

In der Nacht zum 14. April greifen die USA, Frankreich und Großbritannien mehrere Anlagen in Syrien mit Raketen an, die mit einem geheimen Chemiewaffenprogramm in Verbindung stehen sollen. Todesopfer gibt es offenbar nicht. Russland gibt an, die syrische Luftabwehr habe einen großen Teil der Raketen abgefangen. Russlands UN-Botschafter bezeichnet die USA und ihre Verbündeten im Sicherheitsrat als "Hooligans". Merkel bezeichnet den Angriff als angemessen. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags allerdings stuft den Angriff einige Tage später als völkerrechtswidrig ein

Am 16. April wird das Team der OPCW, das in Duma den mutmaßlichen Chemiewaffenangriff untersuchen soll, in Damaskus aufgehalten. Erst am 18. April versuchen die Experten, die Arbeit aufzunehmen, brechen jedoch ab, nachdem ihr Konvoi beschossen wurde. Am 21. April nehmen sie endlich ihre Arbeit auf.

Am 19. Juni beginnen syrische Regierungstruppen zusammen mit iranischen Milizen und russischen Kampfflugzeugen eine Offensive auf die Rebellengebiete im Südwesten des Landes bei Daraa. Am 6. Juli einigen sich Syriens Regierungstruppen und Rebellen, die heftigen Kämpfe in der Region Daraa zu beenden. Die Aufständischen verpflichten sich zur Abgabe ihrer Waffen. Zuvor hatte die russische Luftwaffe mit massiven Angriffen den Druck auf die Rebellen erhöht. Am 12. Juli geben die letzten Rebelln in Daraa auf und die syrische Armee marschiert ein. 330 000 Menschen sind Schätzungen zufolge während der Offensive in der Region geflohen. Idlib ist die letzte Hochburg der Rebellen in Syrien.

Am 17. September verständigen sich Russland und die Türkei darauf, in Idlib eine demilitarisierte Pufferzone einzurichten. Bis zum 15. Oktober soll die zwischen 15 und 20 Kilometer tiefe Zone eingerichtet werden, fünf Tage zuvor schwere Waffen wie Panzer, Artillerie-Raketen, Mörsergranaten und Panzerabwehrraketen aus dem Gebiet abgezogen werden. Doch die Vereinbarung wirft viele Fragen auf und der 15. Oktober verstreicht, ohne dass die Pufferzone errichtet wird. Bei einem Gipfeltreffen einigen sich Merkel, Erdoğan, Macron und Putin am 27. Oktober darauf, den festgefahrenen Friedensprozess bis Ende des Jahres wieder in Ganz zu bringen. Sie rufen außerdem wieder zu einer Waffenruhe in Idlib auf, um die demilitarisierte Zone errichten zu können.

Am 18. Dezember gelingt es den Syrischen Demokratischen Kräften (SDF), wichtiger Partner der US-Streitkräfte im Kampf gegen den IS, die letzte IS-Bastion Hadschin in Ostsyrien einzunehmen. Doch immer noch kontrolliert der IS Dörfer wie al-Susah und al-Schaafa an der irakischen Grenze sowie Teile der weitläufigen Badija-Wüste. Heftige

Überraschung kurz vor Jahresende: Am 19. Januar verkündet US-Präsident Trump, die US-Truppen aus Syrien abziehen zu wollen. Selbst die engsten Verbündeten der USA werden davon vollkommen überrascht. US-Verteidigungsminister James Mattis zurück.

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