China:Zeitungsjournalisten wagen Streik gegen Zensur

Journalisten in der südchinesischen Prozinz Guangdong sind aus Protest gegen die staatliche Zensur in Streik getreten.

Journalisten in der südchinesischen Prozinz Guangdong sind aus Protest gegen die staatliche Zensur in Streik getreten. Nach übereinstimmenden Medienberichten protestieren etwa 100 Mitarbeiter der chinesischen Wochenzeitung Southern Weekend, weil der Leitartikel der Neujahrsausgabe des Blattes umgeschrieben wurde.

In der ursprünglichen Fassung des Artikels wurde demnach der Schutz von Persönlichkeitsrechten gefordert, der publizierte Text dagegen enthielt nur Lob für die Kommunistische Partei des Landes.

Laut Martin Patience, dem China-Korrespondenten der BBC, handelt es sich bei Southern Weekend um eine renommierte, für ihre gründlichen Recherchen bekannte Redaktion, welche die stark eingeschränkte Redefreiheit in China regelmäßig ausreizt. Bereits vergangene Woche forderten 35 ehemalige Mitarbeiter und 50 Praktikanten des Blattes den Rücktritt des Propaganda-Leiters der Provinz, Tuo Zhen.

Eine Kraftprobe dieser Art gab es zwischen chinesischen Zeitungsmitarbeitern und Politikern womöglich noch nie, hieß es in dem BBC-Bericht weiter. Proteste gegen die Zensur sind in dem autoritär regierten Land selten, das für seine scharfe Zensur bekannt ist.

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