Chile:Frau Bachelet bricht ihr Schweigen

Ihr Sohn ist in eine Korruptionsaffäre verwickelt, doch Chiles Präsidentin Michelle Bachelet will davon nichts gewusst haben.

Von Boris Herrmann, Rio de Janeiro

Michelle Bachelet sagt gerne, sie wolle ein Land regieren, in dem es keine Privilegien gibt. Daran ist die chilenische Präsidentin ein ums andere Mal erinnert worden, seit herauskam, dass Natalia Compagnon und Sebastián Dávalos einen recht privilegierten Grundstücksdeal abgewickelt haben. Compagnon ist Bachelets Schwiegertochter, Dávalos ihr Sohn. Die Affäre hat es in Chile unter dem Namen "Caso Caval" zu Berühmtheit gebracht. Caval, so heißt die kleine Firma, an der Natalia Compagnon Mehrheitseignerin ist. Sie verfügt über ein Grundkapital von 9600 Dollar. Seltsamerweise erhielt sie von der privaten Banco de Chile dennoch ein Darlehen von umgerechnet 10,4 Millionen Dollar. Caval erwarb damit einen 44 Hektar großen Acker, nur um ihn wenig später für gut 15 Millionen weiterzuverkaufen - mit dem Versprechen, er werde bald in Bauland umgewandelt.

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