Chef der Jungen Union:Mißfelder gibt Amt als Amerika-Beauftragter auf

Philipp Mißfelder im Dezember 2012 beim Bundesparteitag der CDU. Nach nur drei Monaten legt er jetzt sein Amt als Amerika-Beauftragter der Kanzlerin nieder. (Foto: picture alliance / dpa)

Nach nur drei Monaten ist Schluss: Der CDU-Abgeordnete Philipp Mißfelder tritt von seinem Posten als Amerika-Beauftragter der Kanzlerin zurück. Seine Begründung: Er will lieber Schatzmeister der NRW-CDU sein.

Der CDU-Politiker Philipp Mißfelder gibt nach nur drei Monaten sein Amt als Koordinator der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen auf. In der Zeitung Die Welt begründete Mißfelder seine Entscheidung damit, dass er Schatzmeister der nordrhein-westfälischen CDU werden will. Diesen Posten will der 34-Jährige Ende April antreten.

Mißfelder war zuletzt durch einen Nebenjob in die Kritik geraten. Durch die Veröffentlichung des Bundestags wurde bekannt, dass er neben seinen Abgeordneten-Bezügen als "strategischer Berater" des Kunstbuch-Verlags teNeues mehr als 100 000 Euro pro Jahr verdient. Damit gehört der Vorsitzende der Jungen Union (JU) zu den Bestverdienern im Parlament.

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Von Robert Roßmann

Mißfelder begründete seinen Abschied jedoch ausschließlich mit dem zusätzlichen Parteiposten in NRW. Er wolle jeden Anschein einer Interessenkollision vermeiden. "Ich halte das Parteiamt eines Landesschatzmeisters für unvereinbar mit der Aufgabe als Amerikabeauftragter im Auswärtigen Amt." Für die Wahl auf einem Landesparteitag am 26. April ist er bislang der einzige Kandidat.

Im Sommer tritt Mißfelder nach mehr als einem Jahrzehnt auch als JU-Vorsitzender ab. Mit 35 Jahren ist er dann zu alt. Das Amt als Koordinator für die transatlantischen Beziehungen hatte er erst im Januar mit der Bildung der schwarz-roten Bundesregierung übernommen.

Das Verhältnis zu den USA ist durch die Ausspäh-Aktionen des amerikanischen Geheimdienstes NSA, der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bespitzelte, seit Monaten belastet. Wer die Aufgaben künftig übernehmen soll, steht noch nicht fest.

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