Chamenei zur IAEA:Der Iran, das Atomprogramm und die Lüge

Ungeachtet des internationalen Drucks lehnt Iran einen Stopp seines umstrittenen Atomprogramms weiterhin ab.

Iran will trotz der Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA an seinem Atomprogramm festhalten. "Wir werden unsere Arbeit fortsetzen, ob dem Westen das gefällt oder nicht", sagte das geistliche Oberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei, anlässlich des 19. Todestages des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Khomeini in Teheran.

Chamenei, Reuters

Chamenei nennt die Vorwürfe des Westens eine Lüge.

(Foto: Foto: Reuters)

Chamenei wies erneut Vorwürfe zurück, der Iran verfolge ein geheimes Atomwaffenprogramm. "Das ist einfach eine Lüge." Die Nukleartechnologie solle nur für zivile Zwecke genutzt werden.

IAEA-Generaldirektor Mohammed el Baradei hatte Iran am Montag vorgeworfen, die Zusammenarbeit mit den Inspekteuren der IAEA zu verweigern. Diese Informationspolitik verhindere, die Frage nach der militärischen Dimension des iranischen Atomprogramms endgültig zu klären. Aus Geheimdienstinformationen gehe hervor, dass Iran Atomforschung betrieben habe, die auch militärischen Zwecken dienen könnte. Zudem halte sich die Regierung nicht an die Auflagen der jüngsten Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.

Die Bedenken der IAEA gegenüber Irans Atomprogramm hatten für Verärgerung im iranischen Parlament gesorgt. Der ehemalige Atom-Chefunterhändler und heutige Parlamentspräsident Ali Laridschani schlug sogar vor, die Zusammenarbeit mit der UN-Behörde zu überdenken. Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad kündigte jedoch an, an der Zusammenarbeit vorerst festhalten zu wollen.

Der 19. Todestag von Revolutionsführer und Staatsgründer Khomeini wurde am Dienstag in einem Mausoleum im Süden der iranischen Hauptstadt begangen. Zu der Zeremonie kamen Zehntausende Iraner, darunter viele Politiker und Angehörige des Militärs.

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