Das Verhältnis von Angela Merkel und Horst Seehofer gilt als zerrüttet. Ende Juni wollen die Spitzen von CDU und CSU langfristige Themen festlegen. Doch schon bei der Wahl des Konferenzortes gab es Unstimmigkeiten.
Vor der Runde der Ministerpräsidenten am Dienstag hatten sich die Bundeskanzlerin und der bayerische Ministerpräsident nun miteinander verabredet. Ein Krisengespräch sei es aber nicht gewesen, hieß es aus Unionskreisen. Im Anschluss an die halbstündige Unterredung äußerten sich die beiden Politiker allerdings nicht darüber, was besprochen wurde.
Über das angespannte Verhältnis der Parteichefs äußerte sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble in einem ausschnittsweise im heute journal gezeigten ZDF-Interview genervt: "Wie in der Union miteinander umgegangen wird, ist ziemlich einseitig: Es gibt nichts Vergleichbares aus der CDU gegenüber der CSU, nicht im Ganzen und nicht gegenüber Einzelnen - null".
Die Verantwortung für den unionsinternen Streit trage demnach auch allein die CSU. "Die Formulierung "Streit zwischen Merkel und Seehofer" muss ich zurückweisen. Es sind Attacken gegen Merkel," so Schäuble.
Vor allem in der Flüchtlingspolitik gibt es Differenzen zwischen den Unionspartnern. Die CSU hält Merkel vor, mit ihrer Haltung in der Flüchtlingsfrage, für die sinkenden Umfragewerte der Unionsparteien verantwortlich zu sein.