CDU/CSU:Koch will mit türkischem EU-Beitritt Wahlkampf machen

Hessens Ministerpräsident soll die Unionsspitze dazu drängen, im Wahlkampf stärker auf Emotionen zu setzen. Roland Koch weiß, wovon er spricht: Seine Kampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft bescherte ihm 1999 die Macht in Wiesbaden.

Der Streit über eine EU-Vollmitgliedschaft der Türkei müsse im Wahlkampf-Endspurt eine wichtige Rolle spielen, sagte Koch dem Spiegel zufolge am vergangenen Mittwoch bei einer Sitzung der "Steuerungsgruppe" der Union im Konrad-Adenauer-Haus.

CDU/CSU: Roland Koch

Roland Koch

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Nach einem Bericht der Welt am Sonntag hat sich der "Entscheiderkreis" bereits darauf verständigt, das Thema Türkei verstärkt zu behandeln.

"In den letzten zwei bis drei Wochen brauchen wir Themen, die wir zuspitzen können", sagte Koch laut Spiegel. Auf regionaler Ebene seien schon Plakate geplant, die den türkischen EU-Beitritt thematisierten: "Ist es nicht eine Überlegung wert, dass wir selbst etwas anbieten, ehe es dezentral in einigen Kreisverbänden vorbereitet wird?", soll Koch gefragt haben.

Er stellte sich damit gegen Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel, die die EU-Zukunft der Türkei nicht zu einem zentralen Wahlkampfthema machen will. Ein bundesweites Plakat dazu werde es nicht geben, hieß es dem Magazin zufolge aus ihrer Umgebung.

Eine aktuelle Umfrage von TNS Infratest sieht eine schwarz-gelbe Koalition bei 49 Prozent. 48 Prozent gäbe es derzeit für SPD, Grüne und Linkspartei zusammen.

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